Millionen-Schäden durch Medikamenten-Fälschungen
Die sichergestellten Medikamente wurden ausschließlich über das Internet vertrieben. Die in diesem Fall verwendeten Internetseiten trugen überwiegend die Webendung deutscher Seiten und auch die Konten der Anbieter waren deutsche, sodass für Käufer der Anschein einer seriösen Seite entstand.
Die Möglichkeit des rezeptfreien Bestellens zu relativ günstigen Preisen macht das Erwerben von Medikamenten über das Internet für Käufer attraktiv und das Internet zur Hauptquelle für Arzneimittelkriminalität. Allein der Steuerschaden der dadurch entsteht, liegt zurzeit bei über einer Million Euro. Das Zollfahndungsamt Essen rechnet damit, dass die Arzneimittelkriminalität noch weiter steigenden wird.
Die Vertreiber illegaler Medikamente kommen durch gefälschte Medikamente zu sehr viel Geld. Das Strafmaß für den Vertrieb illegaler Medikamente ist mit dem für Drogenhandel vergleichbar. Die fünf festgenommen Täter müssen mit einer Haftstrafe zwischen einem und zehn Jahren rechnen. Neben dem wirtschaftlichen Schaden ist auch die Gesundheit der Verbraucher in Gefahr. Denn über die Inhaltsstoffe der illegal erworbenen Medikamente und ihre Dosierung weiß niemand Bescheid.
Die internationale Verflechtung der organisierten Arzneimittelkriminalität stellt Staatsanwaltschaft und Zollfahndung vor eine Herausforderung. Nur eine enge Zusammenarbeit nationaler und internationaler Behörden könne zum Erfolg gegen die Fälscher führen.
Bei den Anfang des Monats sichergestellten Medikamenten handelt es sich fast ausschließlich um Tabletten. Das einzige Medikament, das nicht in Tablettenform vorlag, war Kamagra. Dieses beinhaltet den gleichen Wirkstoff wie Viagra und wird von den kriminellen Vertreibern in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten.