Misik zufolge ist es „kein Wunder“, dass die österreichische Außenministerin, Karin Kneissl, den russischen Präsidenten bei ihrer Hochzeit sehen wollte. „Die FPÖ ist ohnehin begeistert von ihm, AfD und Front National sowieso“. Auch „moderatere Konservative“ sehen Putin „in einem rosigeren Licht“. Vor den Anschuldigungen gegen Russland wegen einer vermeintlichen Einmischung in die US-Präsidentenwahlen 2016 seien Putins Beliebtheitswerte auch unter amerikanischen Republikanern gestiegen.
Für die Popularität des russischen Staatschefs nennt der Autor drei Gründe. Erstens präsentiere sich Putin als „Fürsprecher traditioneller Werte, etwa Familienwerte, traditioneller Vorstellungen von Männlichkeit“. Er stehe „für Ordnung gegenüber einer zunehmend als chaotisch empfundenen Welt“.
Den zweiten Grund sieht Misik in der Kritik des liberalen Mainstreams, der „mit der westlichen Hegemonie verbunden“ werde. Putin stelle sich als „Gegenmodell“ zu dem dar, „was in den Augen vieler als ‚herrschende globale Macht“‘ erscheine.
Der dritte wichtiger Faktor seien Putins persönliche Eigenschaften. Ihm gelinge es, „als sympathisch herüberzukommen“. Er spiele mit Selbstironie sowie „mit sarkastischem Witz“ und wirke „gar nicht auftrumpfend, sondern eher scheu“.
Am 18. August hatte die Hochzeit der Ministerin Karin Kneissl und des Unternehmers Wolfgang Meilinger stattgefunden. Der Feier wohnte Wladimir Putin als Gast bei. Er gratulierte dem glücklichen Brautpaar auf Deutsch und trank auf das Wohl der Neuvermählten.
Laut dem Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, hatte Putin nur eine Stunde auf der Hochzeitsfeier verbracht. Er schenkte den Jungvermählten ein Gemälde mit ländlichen Motiven, eine alte Ölmühle und einen Samowar aus Tula. Zum Abschluss hinterließ er einen Glückwunsch auf der Motorhaube des Hochzeitsautos und begab sich danach nach Berlin zu einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Quelle : sputnik.de
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