Gott als Terrorist: Kritik an Charlie Hebdo nimmt deutlich zu

  07 Januar 2016    Gelesen: 706
Gott als Terrorist: Kritik an Charlie Hebdo nimmt deutlich zu
Das Titelbild der Sonderausgabe von „Charlie Hebdo“ sorgt für Kritik. Darauf ist Gott als Terrorist abgebildet. Gott zur Rechtfertigung von Hass zu gebrauchen, sei ein „wirklicher Fluch“, schrieb eine vatikanische Tageszeitung.
Mit ätzender Religionskritik ist die Sonderausgabe des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ zum Jahrestag des Mordanschlags auf seine Redaktion am Mittwoch an die Kioske gegangen. Das 32 statt sonst 16 Seiten umfassende Heft erinnert an den Terroranschlag von Terroristen am 7. Januar 2015. Das Titelbild sorgt für Empörung.

So ging „Osservatore Romano“ mit dem Satiremagazin hart ins Gericht. Die Zeitschrift verletze die Gefühle der Gläubigen aller Religionen, so die vatikanische Tageszeitung (Mittwochsausgabe).

Auf dem Titelbild der Sonderausgabe zum Gedenken an den Anschlag auf die Redaktion vor einem Jahr ist ein rennender, blutverschmierter, bärtiger Gott mit einer umgehängten Kalaschnikow zu sehen. Die Überschrift lautet: „Ein Jahr danach: Der Mörder ist noch immer auf der Flucht.“

Gott zur Rechtfertigung von Hass zu gebrauchen ein „wirklicher Fluch“
Dieses Titelbild spiegele das „traurige Paradox“ der heutigen Welt wider, so die päpstliche Zeitung. Diese reagiere einerseits immer empfindlicher darauf, wenn etwas lächerlich gemacht werde und fordere politische Korrektheit ein. Andererseits sei sie nicht bereit, den Glauben der Menschen - unabhängig welcher Religion - anzuerkennen und zu respektieren, so der namentlich nicht gekennzeichnete Artikel mit dem Titel „Der manipulierte Glaube“.

Die Satirezeitschrift habe „ein weiteres Mal vergessen, was die Führer aller Religionen seit längerem immer wieder betonen“, so die päpstliche Zeitung. Gott zur Rechtfertigung von Hass zu gebrauchen, sei ein „wirklicher Fluch“.

Am 7. Januar 2015 drangen in Paris zwei Terroristen in die Redaktionsräume von Charlie Hebdo ein. Sie töteten insgesamt elf Personen, zehn von ihnen waren Redaktionsmitglieder.

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