Unbekannte wollten ICE entgleisen lassen

  29 Oktober 2018    Gelesen: 999
Unbekannte wollten ICE entgleisen lassen

Anfang Oktober entgehen Reisende an Bord eines ICE nur mit Glück einer größeren Katastrophe. In voller Fahrt durchbricht ihr Schnellzug eine Sperre. Die Behörden gehen von einem Terroranschlag aus.

An der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München haben unbekannte Attentäter offenbar einen Anschlag auf den deutschen Bahnverkehr verübt. Die Generalstaatsanwaltschaft in Bayern habe zusammen mit der Münchner Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus die Ermittlungen übernommen, berichtete die "Bild"-Zeitung.

"Es gab am 7. Oktober einen Vorfall", zitierte das Blatt einen Sprecher des bayerischen Landeskriminalamtes. Den bisher vorliegenden Angaben zufolge legten die Attentäter eine provisorische Sperre an einem Streckenabschnitt bei Allersberg in Mittelfranken an. Die Rede ist von einem Stahlseil, das quer über die Gleise gespannt worden sein soll, sowie von auf den Schienen montierten "Holzkeilen".

Die Behörden nehmen den Vorfall sehr ernst. Der oder die Täter zielten offenkundig darauf ab, Personenzüge zum Entgleisen zu bringen. Die Bahnverbindung zwischen Nürnberg und München ist Teil der erst im vergangenen Jahr eröffneten neuen Schnellfahrstrecke zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und Berlin, auf der ICE-Züge mit bis zu 300 Stundenkilometern unterwegs sind.

Der Vorfall ging glimpflich aus: Der Lokführer des Zuges habe beim Durchbrechen der Sperre nur ein verdächtiges Geräusch bemerkt, wie es im Bericht der "Bild"-Zeitung weiter heißt. Bei der Bahn gingen die zuständigen Techniker daher zunächst nur von einem Kurzschluss aus.

Bei der Kontrolle vor Ort stießen Beamte der Bundespolizei auf die Reste des Stahlseils und andere verdächtige Gegenstände. Ermittler fanden zudem ein "Drohschreiben in arabischer Schrift", in dem angeblich mit weiteren Anschlägen gedroht wird.

Konkrete Ziele würden in dem Schreiben allerdings nicht benannt, hieß es. In der Nähe wurden jedoch an einem Brückenpfeiler weitere arabische Schriftzeichen entdeckt. Details dazu liegen noch nicht vor. Die Ermittlungen dauern an. Der Tatort bei Allersberg liegt rund 25 Kilometer südlich von Nürnberg. Die Schnellfahrtrasse der Bahn verläuft hier unmittelbar neben der Autobahn 9.

Quelle: n-tv.de


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