CDU und Grüne, das galt viele Jahre als unmögliche Kombination. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Auch für den neuen Bewerber für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, sind die Grünen eine echte Option. Merz sagte der "Bild am Sonntag", er habe früher ein "extrem kritisches" Verhältnis zu der Ökopartei gehabt. Die Grünen von heute seien "sehr bürgerlich, sehr offen, sehr liberal und sicherlich auch partnerfähig".
Merz hat ein besonders enges Verhältnis zu dem früheren Grünen-Parteichef und jetzigen Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, Cem Özdemir: "Wir kennen uns ganz gut und wir teilen in vielen politischen Fragen eine Meinung." Merz und Özdemir waren beide 1994 in den Bundestag eingezogen. Der "BamS" zufolge verabredeten sich beide demnächst zu einem gemeinsamen Abendessen. Zum aktuellen Koalitionspartner SPD hat Merz hingegen bislang keinen Kontakt aufgenommen.
Die Annäherung an die Grünen habe Merz auch in seinem Heimatverband Hochsauerlandkreis deutlich werden lassen, schreibt das Blatt. In seiner 45-minütigen Rede am Samstag habe Merz "Umweltschutz, sichere Lebensmittel, Tierschutz und Klimawandel" als wichtige Themen genannt. Der AfD hingegen sagte er den Kampf an. Die CDU müsse den klaren Anspruch haben, mindestens die Hälfte derer, die zur AfD "abgedriftet" seien zurückzuholen, ihnen wieder "eine politische Heimat" in der Union zu geben. Und zwar durch eine konsequente Durchsetzung des Rechtsstaats. Dieser dürfe sich nicht von "kriminellen Familienclans auf der Nase herumtanzen" lassen.
Laufen und Fahrradfahren
Merz, der heute seinen 63. Geburtstag feiert, hält sich fit genug für den CDU-Vorsitz: "Ich habe eine ganz gute Konstitution, aber ich mache auch relativ viel Sport. Ich laufe und fahre Fahrrad. Das versuche ich beizubehalten."
Neben Merz gehen als prominenteste Kandidaten auch CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn offiziell als Kandidat für die Nachfolge von Angela Merkel an der CDU-Spitze ins Rennen. Die Kandidaten sollen sich der CDU-Basis nun auf acht Regionalkonferenzen vorstellen, die zwischen Mitte und Ende November geplant sind. Auf dem CDU-Bundesparteitag vom 6. bis zum 8. Dezember in Hamburg entscheiden dann die Delegierten über die Nachfolge von Merkel, die nach 18 Jahren auf eine neue Kandidatur als CDU-Chefin verzichtet.
Quelle: n-tv.de
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