Anders als in der EU müssen die Lebensmittelhersteller in den USA bisher nicht im ganzen Land auf genetisch veränderte Inhaltsstoffe hinweisen. Campbell reagiert mit der freiwilligen landesweiten Kennzeichnung auf Gesetzesänderungen im Ostküstenstaat Vermont: Dort wird der Hinweis auf gentechnisch veränderte Zutaten ab Juli 2016 zur Pflicht. "Ein Flickenteppich in der Gesetzgebung der US-Bundestaaten kann für uns und die ganze Industrie sehr teuer werden", sagte die Campbell-Vorstandsvorsitzende Denise Morrison der NYT. Sie forderte die Regierung in Washington auf, für eine einheitliche und verpflichtende Kennzeichnung im ganzen Land zu sorgen.
In Europa müssen Lebensmittelhersteller gentechnisch veränderte Zutaten kennzeichnen, wenn sie mehr als 0,9 Prozent des Produkts ausmachen, allerdings gilt die Pflicht nicht für Tierprodukte, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln hergestellt werden.
Nach Angaben von Konzernchefin Morrison beinhalten etwa drei Viertel der Campbell-Produkte Zutaten aus Mais, Soja, Raps und Zuckerrüben, die vier wichtigsten gentechnisch veränderten Pflanzen in den USA. Das Unternehmen plant allerdings nicht, genau auszuweisen, welche der jeweiligen Zutaten betroffen sind. Man gehe nicht davon aus, dass die höhere Transparenz zu Umsatzeinbußen führen werde. "Wir wissen, dass 92 Prozent der US-Amerikaner die Kennzeichnung unterstützen", sagte Morrison.
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