Welche Folgen hat Start von Turkish Stream? – Meinung aus Ukraine

  20 November 2018    Gelesen: 507
Welche Folgen hat Start von Turkish Stream? – Meinung aus Ukraine

Nach Inbetriebnahme der Gaspipeline Turkish Stream wird sich der Gastransit durch die Ukraine um zwölf bis 13 Milliarden Kubikmeter pro Jahr reduzieren. Dies sagte der Chef des ukrainischen Rates für Angelegenheiten der Gasindustrie und des Erdgasmarktes, Leonid Unigowski, gegenüber dem TV-Sender „24 Kanal“.

Die Verluste werden Unigowski zufolge jährlich circa 500.000 US-Dollar betragen.

„Nun muss die Ukraine unsere Kräfte umlenken, um den Bau des zweiten Stranges von Turkish Stream zu verhindern. Weil dies dann das Volumen vom Gastransport durch die Ukraine nach Europa noch mehr verringert“, so Unigowski.

Laut seiner Auffassung soll Kiew ausländische Partner zur Teilnahme an der Verwaltung des ukrainischen Gastransportsystems einladen und insbesondere Betreiber der Gastransportsysteme aus Italien, das jährlich 23 Milliarden Kubikmeter Gas durch die Ukraine bezieht.

„Aber die Chancen, die Durchleitung unseres Gastransportsystems (im Umfang von) 70 bis 90 Milliarden Kubikmeter zu bewahren, sind gering. Real sind 40 bis 60 Milliarden. Nur wenn wir die Frage in Bezug auf ausländische Partner erledigen“, fügte er hinzu. 

Am Montag hatten Russlands Präsident, Wladimir Putin, und sein türkischer Amtskollege, Recep Tayyip Erdogan, einer Zeremonie beigewohnt, auf der sie die Fertigstellung des Meeresabschnitts der Gaspipeline Turkish Stream anordneten.

Die Pipeline Turkish Stream besteht aus zwei Strängen mit einer Durchlasskapazität von je 15,75 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr. Der Unterwasserteil der Leitung wird etwa 930 Kilometer lang sein. Die Pipeline führt von der russischen Schwarzmeerstadt Anapa zur Ortschaft Kıyıköy im türkischen Thrakien. Das durch den ersten Strang zu transportierende Gas ist ausschließlich für die Türkei bestimmt. Der zweite Strang soll laut ursprünglichen Plänen bis zur Grenze zwischen der Türkei und der EU verlängert werden.


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