Welcher Champagner schmeckt am besten?

  19 Dezember 2018    Gelesen: 1023
Welcher Champagner schmeckt am besten?

Gibt's was zu feiern, wird gerne eine Flasche Champagner geöffnet. Demnächst stehen ja wieder zwei Feste an. Ein guter Zeitpunkt also, um bevor die Korken knallen herauszufinden, welcher edle Schaumwein denn auch schmeckt und nicht nur teuer ist. Eine Untersuchung zeigt: Gute Tropfen gibt es auch beim Discounter.

Ein hoher Preis steht nicht in jedem Fall für Qualität. Dies haben bereits unzählige Produkttests bestätigt. Dass die aufgerufenen Preise dennoch gerne gezahlt werden, liegt -wirtschaftswissenschaftlich erforscht - an Phänomenen wie dem sogenannten "Snob-Effekt" oder dem "Qualitätsvermutungseffekt". Bei ersterem wird gerne zugegriffen, da sich der Käufer von der breiten Masse der anderen Konsumenten abheben möchte. Bei letzterem wird schlicht erwartet, dass ein teureres Produkt auch eine bessere Qualität aufweist. Beide Effekte führen zu einer atypischen Nachfrage. Je teurer die Ware, desto mehr wird sie gekauft.

Was auch meist dann gilt, wenn es was zu feiern gibt. Denn dann steigt wider die Vernunft meist nicht nur das Verlangen nach Alkohol, sondern gerne wird dann auch mit Teurem angestoßen. Champagner zum Beispiel. Der vernebelt zwar genau wie allen anderen Alkoholika die Sinne, was wiederum Auswirkungen auf die Kaufentscheidung haben kann, aber immerhin soll er dem Trinker einen besonders aufregenden Rausch bescheren - ohne dass sich dieser im Anschluss mit allzu heftigen Kopfschmerzen herumschlagen muss. Wunderbar. Ungeachtet dessen sollte auf die Menge geachtet werden. Denn es ist wirklich ein schönes Gefühl, am nächsten Morgen noch seinen Namen zu kennen.

Hauptsache es knallt und blubbert?


Abgesehen davon, sollte vielleicht noch einmal klargestellt werden, wo denn der Unterschied zwischen Sekt und Champagner liegt. Gibt es doch so einige, die zwischen den beiden Getränken keinen Unterschied machen. Motto: Hauptsache es knallt und blubbert. Eine derartige Herangehensweise widerspricht zwar nicht zwingend den oben erklärten Effekten, dürfte aber zumindest die Hersteller des deutlich teureren Champagners stören.

Fangen wir erstmal bei den Gemeinsamkeiten an: Bei beiden Qualitätsschaumweinen handelt es sich um zwei Mal vergorenen Wein mit einem Mindestdruck von 3,5 Bar. Durch die Kohlensäure aus der Gärung entsteht dann das charakteristische Prickeln. Doch während Sekt in unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden kann, ist für den Champagner die Flaschengärung Pflicht. Außerdem darf der Name "Champagner" nur für solche Produkte verwendet werden, bei denen die für die Herstellung verwendeten Trauben aus der französischen Region Champagne stammen. Und natürlich ist der Begriff Champagner markenrechtlich geschützt. Alles andere ist dann eben doch nur Crémant (Frankreich), Cava (Spanien), Spumante (Italien) oder eben Sekt.

Noch was? Ach so, ja klar. Schmecken sollte der edle Schaumwein natürlich am besten auch noch. Abgesehen davon, dass Geschmäcker verschieden sind, hat es sich das Verbraucherportal "vergleich.org", zur Aufgabe gemacht herauszufinden, welcher von 12 handelsüblichen Champagnern am besten schmeckt. In einer Blindverkostung. Andere Kriterien wie das Vorkommen etwaige Schadstoffe, Deklarations- oder sonstiger Produktmängel flossen nicht in die Bewertung ein. 

Ergebnis: Gutes muss nicht teuer sein. Im Test schnitten geschmacklich auch Schaumweine aus dem unteren bis mittleren Preissegment mit der Note "sehr gut" ab. So konnten beispielsweise die Supermarkt-Champagner "Grand Plaisir" von Edeka, "Veuve Durand" von Aldi Nord und "Comtesse Marie-Louise" von Penny allesamt zum selben Preis von nur 13 Euro überzeugen.

Und wurden damit als schmackhafter befunden als deutlich teurere Markenprodukte wie etwa Moët & Chandon und Veuve Clicquot. Letzterem wurde sogar eine pilzige bis muffige Note attestiert. Folgerichtig landete der 40 Euro teure "Veuve Clicquot Brut Yellow Label" auf dem letzten Rang bei der Verkostung. Deutlich besser schmeckte den Testern der preislich im Mittelfeld liegende Markenchampagner Brut Royal von Pommery (27 Euro).

Um die Anhänger des Qualitätsvermutungseffekts nicht vollends in ihrem Glauben zu enttäuschen, wurde der teuerste Champagner dann doch zum Testsieger gekürt. Wer es auf einen gleichermaßen schmackhaften und sein Umfeld beeindruckenden Schwips abgesehen hat, greift demnach zum "Dom Pérignon Vintage 2006 Brut" Champagner. Denn der ist laut den Verkostern fein ausbalanciert in Geruch und Geschmack und von hoher Qualität. Wer jetzt ob der für den Tropfen fälligen Preis von 150 Euro pro Flasche noch zögert, kann sich vielleicht dadurch zum Kauf überwinden, dass es beim Dom Pérignon den erwähnten "Snob-Effekt" gratis dazu gibt. 

Quelle: n-tv.de


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