Hintergrund der Vergiftungen sind Sparmaßnahmen, die im Jahr 2011 eingeleitet wurden, um die städtischen Finanzen von Flint zu sanieren. Die Stadtverwaltung begann im April 2014 damit, Wasser aus dem Flint-Fluss zur Trinkwasseraufbereitung zu nutzen. Zuvor war Trinkwasser aus Detroit bezogen worden. Laut einer Klage von Bürgerrechtlern genehmigte die Umweltbehörde des Bundesstaates den Schritt, obwohl die Kläranlage der Stadt das Flusswasser nicht entsprechend den Trinkwasservorschriften aufbereiten kann.
Zahlreiche Bewohner von Flint klagen, dass stinkende und trübe Wasser aus dem Fluss löse Hautausschlag, Erbrechen und Haarausfall aus. Wegen einer Bakterienbelastung des Wassers hatten die Behörden die Einwohner bereits aufgefordert, das Wasser vor dem Trinken abzukochen.
Die erhöhte Bleibelastung entstand offenbar im Zuge der städtischen Bemühungen, ihrerseits die Bakterienbelastung zu reduzieren. Das Blei wurde dann aus den alten Rohrleitungen freigesetzt. Bei Tests an Kindern wurde eine Verdopplung der Bleibelastung festgestellt. Um die Rohrsysteme von Flint umfassend zu sanieren, wäre eine Milliardeninvestition erforderlich.
Tags: