Kanadas Regierungschef Justin Trudeau hat zwei ehemalige Ministerinnen aus der Liberalen Partei ausgeschlossen. Sowohl Ex-Justizministerin Jody Wilson-Raybould als auch die frühere Präsidentin des Schatzamtausschusses, Jane Philpott, hätten sich zuletzt von der Partei abgewendet und direkte Gespräche - auch mit ihm - verweigert, sagte Trudeau bei einem Parteitag in Ottawa.
Alles Vertrauen zu den beiden sei verloren, sagte Trudeau. Unter diesen Umständen "können sie auch nicht mehr Teil des Teams sein".
Hintergrund sind Vorwürfe, dass Ermittlungen der Ex-Justizministerin Wilson-Raybould gegen die Firma SNC-Lavalin wegen Korruption und Schmiergeldzahlungen unterdrückt worden sein sollen - und zwar von engen Vertrauten Trudeaus. Das Unternehmen mit Sitz in Montreal soll zwischen 2001 und 2011 Schmiergeld in Höhe von umgerechnet 31 Millionen Euro an die Familie des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gezahlt haben. 2015 wurde der Konzern wegen Korruption angeklagt, der Prozess hat noch nicht begonnen.
Im Februar sagte Wilson-Raybould vor einem Parlamentsausschuss aus, es habe unterschwellige "Drohungen" gegeben. Die Justizministerin wurde im Januar an die Spitze des Veteranenministeriums versetzt und trat im Februar schließlich zurück. Wenige Tage später trat auch Trudeaus langjähriger Freund und Berater Gerry Butts zurück. Nur kurz darauf folgte der Rücktritt von Philpott - sie begründete dies mit dem Umgang der Regierung mit der Affäre.
sputniknews
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