Auch Asien-Pazifik-Region droht weitere Konjunkturabkühlung

  03 April 2019    Gelesen: 645
Auch Asien-Pazifik-Region droht weitere Konjunkturabkühlung

Manila (Reuters) - Der Abschwung der Weltkonjunktur wird laut Experten auch vor der Asien-Pazifik-Region nicht halt machen.

Der Zuwachs in dem 45 Länder umfassenden Wirtschaftsraum (Developing Asia) werde 2019 das zweite Jahr in Folge sinken und der Trend werde sich 2020 fortsetzen, teilte die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) am Mittwoch mit. Sie kappte ihre bisherige Prognose für die Region in diesem Jahr auf 5,7 Prozent, nach bislang geschätzten 5,8 Prozent. 2020 wird mit nur noch 5,6 Prozent gerechnet, der geringste Zuwachs seit fast 20 Jahren. 2017 hatte es noch zu 6,2 Prozent gereicht, 2018 zu voraussichtlich 5,9 Prozent.

Die größten Risiken für die Weltwirtschaft sieht die ADB im US-Handelsstreit mit China sowie einem ungeordneten Brexit. Man müsse aber auch die Konjunkturabkühlung in China im Blick behalten. Auch wenn die Regierung in Peking die Wirtschaft im Land stütze, werde dies nicht ausreichen, um sie zu Wachstumsraten wie etwa in den Jahren 2008 oder 2009 zurückführen. Damals lag das Plus bei mehr als neun Prozent.

Für China sagt die ADB nach 6,8 Prozent Wachstum 2017 und 6,6 Prozent 2018 für das laufende Jahr 6,3 Prozent und für 2020 6,1 Prozent voraus. Auch die USA rechnen mit einer Abkühlung. Nach früheren Angaben der Notenbank wird sich der US-Zuwachs von rund 2,8 Prozent im Jahr 2018 auf 2,1 Prozent 2019 und 1,9 Prozent 2020 abschwächen. Für 2021 sagt die Fed 1,8 Prozent voraus. Zu den Lichtblicken gehört für die ADB Indien. Hier erwartet sie nach einem Plus von sieben Prozent im abgelaufenen Jahr Zuwächse auf 7,2 Prozent 2019 und 7,3 Prozent 2020.

Die Entwicklungs- und Förderbank ADB, die ähnlich wie der IWF und die Weltbank arbeitet, hat ihren Sitz in Manila auf den Philippinen. Sie hat sich die Armutsbekämpfung in Asien und der Pazifikregion auf die Fahnen geschrieben. Dazu fördert sie die wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit der Länder, etwa durch die Vergabe von Krediten. Sie wird von 68 Mitgliedsländern getragen, darunter auch Deutschland, Großbritannien und die USA.


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