Saakaschwili deckt Standorte von ukrainischen Blockposten im Donbass auf

  19 Januar 2016    Gelesen: 878
Saakaschwili deckt Standorte von ukrainischen Blockposten im Donbass auf
Der Gouverneur des ukrainischen Gebietes Odessa und frühere Präsident Georgiens, Michail Saakaschwili, hat im Internet ein Video veröffentlicht, auf dem Standorte von ukrainischen Blockposten im Donbass und eine Operationskarte zu sehen sind. Dies berichtet der TV-Nachrichtendienst (TSN) des ukrainischen Fernsehsenders „1+1“.
Dem Sender zufolge nahm Saakaschwili das Video bei seinem jüngsten Besuch vor Ort im Gebiet der Militäroperation im Donbass auf, wo er zudem Kämpfer des Bataillons „Storm“ (auf Deutsch — Sturm) besuchte. Auf dem Video seien ein geheimer Wachposten, Gesichter einiger Kämpfer, sowie die Kriegskarte mit Erläuterungen des Kommandeurs zu sehen.

TSN zeigt zudem ein Video, das von Kämpfern des Bataillons, welches Saakaschwili inspizierte, aufgenommen wurde. Den Soldaten zufolge wurde ihr Kommandant nach der Inspektion aufgefordert, ein Entlassungsgesuch zu schreiben.

„Das ist ungerecht, da der Gouverneur selbst gar nicht fürs Bataillon gemacht hat. Das Video von allen Blockposten, die wir verteidigen, sowie Gesichter unserer Kämpfer aufzunehmen und das dann ins Internet zu stellen ist die ‚Professionalität‘ höchsten Grades. Unsere Kämpfer haben daraufhin per Internet Drohungen erhalten“, so einer der Kämpfer, der selbst im Video zu sehen ist.

Bis jetzt soll es keine offizielle Reaktion seitens des Generalstabs des Landes gegeben haben, eine Bewertung der Situation werde noch von den Sicherheitsdiensten erwartet. „Doch hinter der Kamera erfolgte bereits eine Beurteilung – politische PR, die an Diversion grenzt“, so der Sender.

Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 eine militärische Operation gegen die selbsternannten Volksrepubliken Lugansk und Donezk eingeleitet. Nach den jüngsten UN-Angaben hat der Konflikt bereits 9.000 Menschenleben gefordert. Die Beilegung des Donbass-Konflikts wird im Rahmen der Verhandlungsrunden der Kontaktgruppe in Minsk besprochen, die seit September 2014 drei Dokumente zur Deeskalation angenommen hat.

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