Flüchtlinge in Norwegen beginnen Hungerstreik gegen Abschiebung
Am vergangenen Wochenende waren rund 70 Flüchtlinge aus zahlreichen Unterbringungslagern aus ganz Norwegen in die Provinz Finnmark an der Grenze zu Russland gebracht worden, von wo sie aus dem Land deportiert werden sollen. Die norwegischen Behörden haben ihnen das Aufenthaltsrecht entzogen, die Flüchtlinge jedoch können den Grund für diese Entscheidung nicht verstehen. Sie seien über das Verhalten der Behörden ihnen gegenüber empört und haben aus Protest einen Hungerstreik erklärt.
Der Sender NRK hat mit einem der Flüchtlinge gesprochen. Dieser habe erzählt, dass, als sie aus den Lagern abgeholt wurden, ihnen Gespräche beim Ausländersamt versprochen worden seien. Allerdings habe sich niemand mit den Flüchtlingen getroffen. „Wir haben keine Informationen bekommen“, so der Betroffene.
Aus Protest haben sie den Hungerstreik begonnen, an dem sowohl Erwachsene als auch Kinder teilnehmen, sagte der Mann.
Der Sender konnte bei der Polizei keinen Kommentar zu der möglichen Abschiebung der Flüchtlinge erhalten.
Früher hatten die norwegischen Behörden erklärt, dass die Mehrheit der über die russisch-norwegische Grenze angekommenen 5.500 Flüchtlinge höchstwahrscheinlich abgeschoben wird. Derzeit wird darüber diskutiert, wie das passieren soll: Die norwegische Regierung musste heftige Kritik seitens der Menschenrechtler hinnehmen, als sie die Flüchtlinge so deportieren wollte, wie diese angekommen waren – auf Fahrrädern. An der russisch-norwegischen Grenze herrschen zurzeit Temperaturen von minus 25 Grad.