Im Rahmen der Sitzung wurde die Situation in Venezuela besprochen. Der amerikanische Vizepräsident, Mike Pence, hielt eine Rede, woraufhin man den russischen Diplomaten zu Wort kommen ließ. Demonstrativ drehte der deutsche UN-Botschafter Christoph Heusgen als Vorsitzvertreter im Sicherheitsrat während des Auftritts von Nebensja die Sanduhr um und wollte damit an die empfehlenswerte Zeit von fünf Minuten für einen Auftritt erinnern.
„Sie können Ihre wunderbare Uhr so viel umdrehen, wie Sie wollen, aber ich nehme so viel Zeit, wie ich brauche“, zeigte sich Nebensja standhaft.
Der russische Diplomat rief dabei die USA dazu auf, die venezolanische Bevölkerung ihr Schicksal selbst bestimmen zu lassen und sich nicht in die Angelegenheiten des Landes einzumischen.
„Falls Sie America wieder groß machen wollen, woran alle aufrichtig interessiert sind, dann hören Sie damit auf, sich in die Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. Dafür wird man Sie respektieren; Sie mögen es ja auch nicht, wenn man sich in Ihre Angelegenheiten einmischt. Niemand mag das“, so Nebensja.
Anfang April hatte man die Uhr der Marke „Apart“ von einer Glasbläserei in Steinach im UN-Sicherheitsrat eingeführt. „Die Eieruhr läuft fünf Minuten und 30 Sekunden und soll dabei helfen, dass jeder, der gerade spricht, die Zeit im Blick behalten kann“, hieß es von der deutschen UN-Vertretung in New York. Im April hat Deutschland den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat.
Am 23. Januar dieses Jahres hatte sich der Präsident der Nationalversammlung von Venezuela, Juan Guaido, während Protesten zum Übergangspräsidenten des Landes erklärt. Die Vereinigten Staaten sowie mehrere Länder Lateinamerikas und weltweit auch andere, darunter das EU-Parlament, hatten Guaido umgehend als Interimsstaatschef akzeptiert. Russland, China, die Türkei und weitere Staaten bekundeten dagegen Solidarität mit Maduro, der seinen Rücktritt ablehnte und von einem von den Vereinigten Staaten inszenierten Putschversuch sprach.
sputniknews
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