Streit mit Israel um Golanhöhen: Damaskus schließt militärische Lösung nicht aus

  11 April 2019    Gelesen: 655
Streit mit Israel um Golanhöhen: Damaskus schließt militärische Lösung nicht aus

Der Direktor der Golanabteilung im syrischen Ministerkabinett Midhat Salih hat gegenüber der Agentur RIA Novosti die Situation um die Golanhöhen kommentiert.

„Die Golanhöhen sind ein untrennbarer Teil des syrischen Territoriums. Wir haben das Recht, dieses Gebiet jederzeit und auf jede beliebige Weise, die wir für angemessen halten, zurückzugewinnen“, so Salih.

Seiner Meinung nach wird Israel die arabischen Territorien „nur mit Gewalt und Widerstand“ verlassen. Er betonte, dass Syrien und Israel sich derzeit im Kriegszustand befänden.

„(…) Da Israel die internationalen Resolutionen und die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates nicht anerkennt und die USA Israel in dieser Hinsicht unterstützen, haben wir das Recht, die Golanhöhen auf eine uns passende Weise zurückzubekommen, darunter auch durch Krieg oder Volkswiderstand“.

Dies würde Syrien durch internationale Resolutionen gewährt. Salih hoffe, dass die Weltgemeinschaft die Okkupation der Golanhöhen beenden könne. Allerdings seien alle Entscheidungen und Resolutionen seit mehr als 50 Jahren nur Gedrucktes auf dem Papier geblieben.

Laut einer früheren Aussage des syrischen Außenministers, Walid al-Muallim, schließt Damaskus eine militärische Lösung des Problems der okkupierten Golanhöhen nicht aus. Allerdings habe derzeit die Terrorbekämpfung Vorrang.

US-Präsident Donald Trump hatte die von Israel annektierten syrischen Golanhöhen formell als Staatsgebiet Israels anerkannt und bei einem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten, Benjamin Netanjahu, in Washington eine entsprechende Proklamation unterzeichnet.

Seit dem sogenannten Sechstagekrieg von 1967 hält Israel die syrischen Golanhöhen aus Sicherheitsgründen besetzt und annektierte sie im Jahr 1981. Die Frage der Zugehörigkeit des Golan gilt als der wichtigste Gegenstand des israelisch-syrischen Konflikts. Bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien wurden Versuche unternommen, diesen Konflikt zu regeln.

Im Waffenstillstandsabkommen von 1974 wurde eine schmale Pufferzone festgelegt, die von der UN-Mission UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force) überwacht wird. Im Syrien-Krieg mussten die Blauhelme die Region 2012 verlassen, weil das angrenzende Gebiet von Gegnern des syrischen Präsidenten, Baschar al-Assad, kontrolliert wurde.

sputniknews


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