Kolumbien rät von Schwangerschaften ab

  21 Januar 2016    Gelesen: 855
Kolumbien rät von Schwangerschaften ab
Nachdem die USA bereits von Reisen nach Südamerika aufgrund des sich ausbreitenden Zika-Virus abgeraten hatten, warnt nun auch Kolumbien seine Bürger vor den Konsequenzen. Frauen sollen besonders vorsichtig sein und bis zum Juli nicht schwanger werden.
Kolumbien rechnet in diesem Jahr mit einem rasanten Anstieg bei Zika-Infektionen. "Wir erwarten eine ähnliche Entwicklung wie beim Chikunguya-Virus im vergangenen Jahr, mit zwischen 600.000 und 700.000 Infektionen", erklärte der kolumbianische Gesundheitsminister Alejandro Gaviria in Bogota. Kolumbien sei damit nach Brasilien das von dem Virus am stärksten betroffene Land in Südamerika.

Der kolumbianischen Gesundheitsminister Alejandro Gaviria spricht auf einer Preseskonferenz. | Bildquelle: REUTERSgalerieAuf Schwangerschaften sollte man in Kolumbien laut Gesundheitsminister Gaviria bis zum Juli verzichten.

Das von Mücken übertragene Zika-Virus stammt aus dem tropischen Teil Afrikas, Südostasiens und karibischer Inseln und verursacht Fieber, Ausschlag, Gelenkschmerzen und Bindehautentzündungen. Bei Schwangeren besteht die Vermutung, dass das Virus auf das Ungeborene übergehen und Hirnfehlbildungen - in diesem Fall Mikrozephalie - verursachen kann. "Wissenschaftlich können wir die Verbindung aber noch nicht nachweisen", erklärt Jean Peron, Immunologie-Experte von der Universität Sao Paulo/Brasilien. In besonders schlimmen Fällen kann das Virus bei Kleinkindern auch zum Tod führen. Bislang gibt es keinen Impfstoff gegen das Virus und kein Medikament

Regierung: Schwangerschaften vermeiden

Die kolumbianischen Regierung rät daher allen Frauen, in den kommenden Monaten nicht schwanger zu werden. "Angesichts der Phase, in der sich die Epidemie befindet, und des bestehenden Risikos, raten wir Paaren, von einer Schwangerschaft bis Ende Juli 2016 abzusehen", teilte das Gesundheitsministerium in Bogota mit. Alle Schwangeren, die in einer Höhe von 2200 Metern lebten, werde zudem davon abgeraten in tiefer gelegene Gebiete zu reisen, da die Ansteckungsgefahr dort größer sei.

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