Auf der Liste der für den diesjährigen Friedensnobelpreis Nominierten finden sich eine Reihe prominenter Personen oder Organisationen wieder. Bisher nominiert waren unter anderem die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg, das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, Reporter ohne Grenzen und auch Papst Franziskus. Ein weiterer Name dürfte nun hinzukommen: Die AfD kann sich mit den bisher bekannten Kandidaten wenig identifizieren, deshalb hat die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch nun den italienischen Innenminister, Matteo Salvini, für den Preis vorgeschlagen.
Europas Grenzen
Von Storch, die ebenfalls stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag ist, hält Salvini für den richtigen Kandidaten des diesjährigen Friedensnobelpreises. In einer Pressemitteilung erklärt sie:
„Matteo Salvini hat sich als Innenminister Italiens große Verdienste für die Sicherheit und Stabilität Europas erworben. Mit der Schließung der italienischen Grenzen hat er der illegalen Migration nach Europa und der Schlepperindustrie erfolgreich Einhalt geboten“
Außerdem habe Salvini gezeigt, was „ehrliche und entschlossene Politik“ bewirken könne. Salvini ist seit dem 1. Juni 2018 Innenminister Italiens. Er gehört der rechten Lega Nord an und bekleidet ebenfalls das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes.
Umstrittene Verbote
Als Innenminister Italiens verfolgt Salvini einen Anti-Flüchtlings-Kurs. So dürfen keine Schiffe von Hilfsorganisationen in italienischen Häfen anlegen, Asylwerber sollen in größeren Flüchtlingszentren untergebracht werden. Für Beatrix von Storch der richtige Weg:
„Kein Mensch muss mehr im Mittelmeer ertrinken, wenn die Flüchtlingsindustrie und ihre Schiffe keine Chancen mehr haben, ihr schmutziges Geschäft mit der Hoffnung weiter zu betreiben und in Europa zu landen. Ich schlage Matteo Salvini für den Friedensnobelpreis vor…“
Als weiteren Grund nennt von Storch die Politik Salvinis, die Stabilität für Europa erreicht habe und für die Rettung von Tausenden von Menschenleben gesorgt habe. Diesem Beispiel sollten andere folgen, so die AfD-Abgeordnete weiter.
Buchmacher sehen Favoriten
Salvinis Chancen auf den Friedensnobelpreis dürften allerdings gering sein, auch wenn man auf die aktuellen Wettquoten schaut. Bei politischen Entscheidungen hatten vor allem die englischen Buchmacher in der Vergangenheit ein gutes Gespür bewiesen: Vor der Wahl zum EU-Parlament sagten sie einen deutlichen Wahlsieg der Brexit-Partei von Nigel Farage voraus. Glaubt man den Buchmachern mit Blick auf den Friedensnobelpreis, so wird Greta Thunberg die Auszeichnung in diesem Jahr erhalten.
Bekannte Spitzenreiter
Thunbergs Chancen stehen laut Quoten bei rund 33 Prozent. Auf Platz zwei des britischen Rankings folgt mit 17 Prozent die neuseeländische Premierministerin, Jacinda Ardern, für ihr persönliches Engagement nach den rechtsextremen Terroranschlägen auf zwei Moscheen in Christchurch. Platz drei belegt bei den Buchmachern mit elf Prozent Chancen das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR. Der Friedensnobelpreis wird seit 1901 jedes Jahr am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, verliehen. Salvini dürfte so oder so in diesem Jahr leer ausgehen, denn die Nominierungsfrist für 2019 ist bereits am 1. Februar verstrichen. Eine Nachnominierung für das laufende Jahr ist kaum möglich.
sputniknews
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