In mehreren Flughäfen in Ostdeutschland sind die Passagierzahlen wegen der Insolvenz der Fluggesellschaft Germania eingebrochen. Nach aktuellen Zahlen des Flughafenverbandes ADV sank die Zahl am Erfurter Flughafen von Januar bis Mai auf rund 38.700 Passagiere und lag damit um 45 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. In Dresden fiel das Aufkommen mit 564.000 um 9,5 Prozent. Am Regionalflughafen Rostock-Laage geht die Geschäftsführung in diesem Jahr von 150.000 Passagieren aus, was einen Rückgang von nahezu 50 Prozent bedeutet. Bei diesem Flughafen ist neben Germania auch die britische Regionalfluglinie FlyBMI weggefallen. Rostock-Laage ist einer von vielen unter den insgesamt 39 deutschen Verkehrsflughäfen, die seit Jahren rote Zahlen schreiben und auf Subventionen angewiesen sind.
Diese Situation sei durch die Germania-Insolvenz weiter verschärft worden, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die 22 internationalen Verkehrsflughäfen haben von Januar bis Mai zwar mit einem Volumen von 93,6 Millionen Passagieren vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum befördert. Dennoch ergibt sich hier laut Beisel ein „zweigeteiltes Bild“. Nur die Hälfte der Airports hätte auch tatsächlich zugelegt – allen voran Berlin-Tegel und Dortmund. Frankfurt-Hahn und Weeze (Niederrhein) dagegen hätten einen deutlichen Passagierschwund zu beklagen.
„Bei unseren kleineren Flughäfen gibt es Kosten, die andere Airports in Europa nicht tragen müssen - etwa für Feuerwehr, Sicherheitskontrollen und Luftsicherheit“, sagte Beisel.
Mit solchen Stellschrauben könnten Bund und Länder ihre Flughäfen im Notfall unterstützen.
Staatliche Subventionen zum laufenden Betrieb von Flughäfen sind laut EU-Leitlinien nur noch bis 2024 möglich. Diese Regeln gelten allerdings nur für Airports mit mehr als 200.000 Passagieren. Aus diesem Grund spricht sich Beisel dafür aus, die Regeln für die Unterstützung zu lockern. Sonst könnte es aus seiner Sicht „bald gar keine Flughäfen mehr in manchen Regionen in Ost- und Südeuropa“ geben.
sputniknews
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