In der Studie hat die Krankenkasse die Fehltage ihrer Versicherten seit 1997 ausgewertet. Die Krankschreibungen von Arbeitnehmern aufgrund von psychischen Leiden erreichten demnach im Jahr 2017 einen Höchststand.
Nach Angaben der DAK bedeuten die hohen Zahlen allerdings nicht zwingend, dass es generell einen Anstieg psychischer Erkrankungen gibt. Die Entwicklung sei auch auf einen offeneren Umgang mit solchen Themen zurückzuführen.
Linke fordert stärkeren Arbeitsschutz
Die Linke verweist dagegen auch auf einen gestiegenen Arbeitsstress als Ursache. „Arbeitsstress macht krank“, sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Krellmann, der Deutschen Presse-Agentur. Das dürfe nicht heruntergespielt werden. Krellmann forderte die Bundesregierung auf, Betriebsräte besser zu schützen und ihre Wahl zu erleichtern. Außerdem brauche es eine Anti-Stress-Verordnung und flächendeckend Arbeitsschutzkontrollen.
Die häufigste Diagnose im psychischen Bereich war im Gesamtzeitraum der Untersuchung die Depression. Dahinter folgen sogenannte Anpassungsstörungen – diese treten zum Beispiel nach schweren Schicksalsschlägen auf oder nach einschneidenden Veränderungen im Leben. Danach kommen neurotische Störungen und Angststörungen. Das Krankheitsbild Burn-Out spielt eine vergleichsweise geringe Rolle. Seit 2012 habe diese Diagnose im Krankheitsgeschehen deutlich an Relevanz verloren, heißt es in dem Bericht.
Der Verband DGPPN fordert mehr Früherkennung und Prävention, denn die meisten psychischen Erkrankungen manifestierten sich bereits in den ersten Lebensjahrzehnten.
Deutschlandfunk
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