Politikwissenschaftlerin Azadeh Zamirirad: Iran wird weiter eskalieren

  01 Auqust 2019    Gelesen: 1042
Politikwissenschaftlerin Azadeh Zamirirad: Iran wird weiter eskalieren

Der Iran wird nach den Worten der Politikwissenschaftlerin Azadeh Zamirirad den Konflikt mit den USA eskalieren.

Dabei gehe es nicht darum, Krieg zu provozieren, führte sie in der Deutschlandfunk-Sendung „Zur Diskussion“ aus. Vielmehr müssten die USA an den Verhandlungstisch zurückgeholt werden. Dabei profitiere Teheran davon, dass es keine ausreichende Koordinierung zwischen Russland, China und der Europäischen Union gebe. Die stellvertretende Leiterin der Forschungsgruppe Naher/Mittlerer Osten und Afrika der Stiftung Wissenschaft und Politik, fügte hinzu, der Iran stehe heute besser da. Das Atomprogramm sei hochgefahren und der Energiemarkt weltweit betroffen, sodass sie nicht mehr alleine die Kosten für den Konflikt tragen. 

Der Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel, Joachim Krause, appellierte, man sollte sich als Europäer fragen, ob man in der Auseinandersetzung alles richtig mache. Das Abkommen sei hinfällig. Mit dieser neuen Lage müsse man leben. Die Europäer sollten auf die Vereinigten Staaten im Sinne eines Dialogs zugehen, empfahl er. Ein neues, ähnliches Abkommen könnte realistisch sein.

Ähnlich äußerte sich der frühere Iran-Korrespondent der ARD, Reinhard Baumgarten. Die EU müsse sich wieder viel mehr mit den USA abstimmen. Iran und Russland gingen schon stark aufeinander zu. „Wir begreifen nicht, was da passiert“, betonte er. Auch China sei extrem aktiv. Daran lehne sich der Iran an, und die EU habe das Nachsehen. Baumgarten ergänzte: „Die USA begreifen nicht, wie sehr ihr Einfluss schwindet.“

 

Deutschlandfunk


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