Was gegen eine Legalisierung spricht und ob es auch einen anderen Weg gibt, mit Kiffern umzugehen, hören Sie in dieser Ausgabe von "Wieder was gelernt".
Jedes Jahr konsumieren rund 263 Millionen Menschen mindestens einmal im Jahr Cannabis. Das sind ungefähr so viele Menschen, wie in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien zusammen leben. Und wenn die Nachfrage so riesig ist, lässt sich viel Geld verdienen. Der weltweite Markt ist rund 344 Milliarden US-Dollar groß, ungefähr ein Viertel davon wird in Europa umgesetzt - das meiste davon auf dem Schwarzmarkt.
Eine Legalisierung würde viel Geld in die Staatskassen schwemmen. Allein in Deutschland wären es über 2 Milliarden Euro pro Jahr, schätzen Wirtschaftsexperten. Aber bei uns gibt es aktuell nur einen einzigen Weg, um legal an Cannabis zu kommen: Wir brauchen ein Rezept vom Arzt. Und das soll auch so bleiben, denn Cannabis ist schlecht für die Gesundheit, sagt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler:
"Nur weil einige wenige Länder sagen, wir legalisieren, ist das kein Grund, dass wir hier nachziehen, denn die Folgen des Konsums sind uns allen bekannt. Der THC-Gehalt steigt massiv. Cannabis-Konsum ist der Grund, warum Menschen Beratungsstellen aufsuchen, und hier geht’s nicht um banale Erkrankungen, sondern um teilweise massive Hirnschädigungen."
Dass Kiffen schlecht fürs Gehirn ist - vor allem bei jugendlichen Konsumenten - weiß auch der Suchtforscher Derik Hermann. Er ist trotzdem für eine Legalisierung von Cannabis, weil das gleich mehrere Probleme auf einmal lösen könnte:
"Dadurch könnte man den Jugendschutz kontrollieren, eine Alterskontrolle einführen, in den Verkaufsstätten Präventivmaßnahmen gegen Abhängigkeit und Psychose einführen und auch Verunreinigungen kontrollieren."
Warum der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK)gegen eine Legalisierung ist, welche Alternative sich die Beamten stattdessen wünschen und wann sich in Deutschland an der Gesetzgebung etwas ändern könnte, hören Sie im Podcast.
n-tv
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