Nicht politisch oder wirtschaftlich: Für Ruhani sind Probleme zwischen Iran und USA anders gelagert

  22 Auqust 2019    Gelesen: 397
  Nicht politisch oder wirtschaftlich: Für Ruhani sind Probleme zwischen Iran und USA anders gelagert

Die Probleme zwischen Teheran und Washington hängen laut dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani nicht mit der Wirtschaft zusammen. Seiner Meinung nach sind sie strategischer Natur und beruhen auf einer unterschiedlichen Sichtweise der Weltordnung.

„Das Problem, das wir mit den USA haben, ist nicht wirtschaftlich oder politisch. Das Problem ist strategisch und basiert auf einer anderen Sicht der Welt“, sagte Ruhani in seiner Rede am Tag der iranischen Verteidigungsindustrie.

Er merkte auch an, dass die Welt erst dann sicher sein könne, wenn sich die einen Länder verpflichten, die Rechte anderer Länder zu respektieren – im Moment sei dies aber nur ein Traum.

Dem iranischen Präsidenten zufolge darf man nicht mit „Logik“ auf Gewalt reagieren: Mit Rationalität kann nur Rationalität beantwortet werden, und mit Gewalt nur auf Gewalt.

Der Iran muss laut Ruhani jetzt seine Streitkräfte mobilisieren. Teheran sei bereit, die Sicherheit des Persischen Golfs und der Straße von Hormus zu gewährleisten, sobald andere Länder in der Region nicht mehr aufgefordert würden, die normalen Beziehungen zu Teheran aufzugeben. Er erklärte sich auch bereit, einen Dialog mit jenen Staaten zu führen, mit denen der Iran Widersprüche hat.

Anfang August hatte US-Außenminister Mike Pompeo die restriktiven Maßnahmen gegen das Atomprogramm Teherans prolongiert. Der Schritt soll dazu beitragen, die Kontrolle über das zivile Nuklearprogramm des Iran zu bewahren, das Proliferationsrisiko zu verringern und die Fähigkeit des Landes zu beeinträchtigen, die für die Herstellung einer Atomwaffe nötige Zeitperiode zu verkürzen.

Atomabkommen mit dem Iran

Die 5+1-Staaten (UN-Vetostaaten und Deutschland) und der Iran hatten im Juli 2015 ein Atomabkommen unterzeichnet. Der Iran verpflichtete sich, wesentliche Teile seines Atomprogramms zu beschränken. Im Gegenzug wurden Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen den Iran aufgehoben. Anfang Mai 2018 hatte US-Präsident Trump angekündigt, dass die USA sich aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückziehen und die umfassenden Sanktionen gegen das Land erneut in Kraft setzen würden.

Zum Jahrestag des US-Ausstiegs aus dem internationalen Atomabkommen hatte der Iran seinerseits bekanntgegeben, dass er sich teilweise aus dem Atomabkommen zurückziehen werde.

Der Iran hatte seine Vorgehensweise mit Verstößen gegen das Atomabkommenvonseiten der USA und den von Washington verhängten Sanktionen begründet.

sputniknews


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