Berater sollen mehrfach versucht haben, Trumps Vorgehen zu verhindern 

  30 September 2019    Gelesen: 639
Berater sollen mehrfach versucht haben, Trumps Vorgehen zu verhindern 

US-Präsident Trump steht in der Ukraine-Affäre weiter unter Druck. Nun hat sich ein früherer Berater geäußert: Die Verschwörungstheorie, die hinter Trumps Bemühungen gesteckt habe, sei bereits "komplett entlarvt".

Der US-Präsident ist nicht gerade dafür bekannt, dass er viel Wert auf den Rat seiner Mitarbeiter legt. Auch in der Ukraine-Affäre könnte Donald Trump die Warnungen seines Stabs ignoriert haben. Wie die "New York Times" berichtet, soll der Präsident mehrfach aus den eigenen Reihen davor gewarnt worden sein, von der Ukraine Ermittlungen gegen den Sohn von Joe Biden erzwingen zu wollen.

Die Verschwörungstheorie, die hinter Trumps Bemühungen gesteckt habe, sei bereits "komplett entlarvt", hätten die Warnung gelautet. Das sagte Thomas P. Bossert, Trumps früherer Berater für Heimatschutz, der Zeitung.

Die Bedenken seien demnach bereits lange vor dem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an Trump herangetragen worden. Bossert sei "zutiefst besorgt" darüber gewesen, dass der US-Präsident dennoch versucht habe, schädliches Material über die US-Demokraten vorzulegen. Trump steht in der Affäre zunehmend unter Druck.

Die Demokraten im Repräsentantenhaus bereiten ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen ihn vor. Dem Präsidenten wird vorgeworfen, die Macht seines Amtes genutzt zu haben, um zu erreichen, dass sich ein anderes Land zu seinen Gunsten in die US-Wahl 2020 einmischt. Im Zentrum der Vorwürfe steht das Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Trump ermunterte seinen Amtskollegen zu Ermittlungen, die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden könnten.

Die Vorwürfe der US-Demokraten stützen sich vor allem auf die Beschwerde eines anonymen Geheimdienstmitarbeiters, der Anschuldigungen gegen Trump erhebt. Der US-Präsident weist die Vorwürfe gegen sich zurück und zweifelt an der Glaubwürdigkeit des Hinweisgebers. Am Sonntag forderte er auf Twitter, er wolle seinen Ankläger treffen. Auch drohte er dem Informanten mit "großen Konsequenzen".

Whistleblower unter Polizeischutz

Bei dem Hinweisgeber soll es sich laut "New York Times" um einen Mitarbeiter des Auslandsgeheimdienstes CIA handeln. Er hatte angegeben, bei den meisten von ihm beanstandeten Vorgängen kein direkter Zeuge gewesen zu sein, aber übereinstimmende und glaubwürdige Informationen verschiedener Regierungsmitarbeiter dazu bekommen zu haben.

Einem Medienbericht zufolge steht der Informant mittlerweile unter Polizeischutz. Gegen ihn seien Drohungen eingegangen, berichtete der Fernsehsender CBS am Sonntag.

spiegel


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