FDP könnte in Thüringen doch leer ausgehen

  31 Oktober 2019    Gelesen: 637
FDP könnte in Thüringen doch leer ausgehen

Die FDP hatte den Einzug in den Thüringer Landtag knapp geschafft. Bei der Wahl erreicht die Partei nur fünf Stimmen mehr als zum Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde nötig sind. Eine Korrektur bringt den sicher geglaubten Sitz im Parlament nun ins Wanken: Vier Stimmen wurden falsch ausgezählt.

Die FDP könnte in Thüringen doch noch den Einzug in den Landtag verpassen. Der Wahlkreisausschuss Weimar habe das Ergebnis der ausgezählten Stimmen korrigiert, berichtet die "Thüringer Allgemeine". Demnach verloren die Liberalen im Wahlkreis 32 vier Stimmen. Am Sonntag war der Wahlkreisausschuss noch von 1662 Stimmen ausgegangen, nach neuen Erkenntnissen sollen es jedoch nur 1658 sein.

Glücklich kann sich die SPD schätzen - auf sie entfallen die vier falsch zugeordneten Stimmen. Hatte die FDP den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde mit nur fünf Stimmen Überhang geschafft, reduziert sich ihr ohnehin hauchdünner Vorsprung auf eine Stimme. Sollten weitere aberkannt werden, könnte das für die FDP den Verlust des Sitzes im Landtag bedeuten.

Wie der MDR berichtet, sind weitere Verluste möglich. Derzeit würden sämtliche Stadt- und Wahlkreisausschüsse tagen, um die Wahlergebnisse zu prüfen. In weiten Teilen sollen die Ausschüsse die Ergebnisse vom Sonntag aber bisher bestätigt haben. Insgesamt erreichte die FDP am Sonntag nach stundenlanger Zitterpartie 55.422 Stimmen, was einem Stimmenanteil von 5,0005 Prozent entspricht. Der Landeswahlleiter will das amtliche Endergebnis am 7. November vorlegen.

Bei der Wahl war die Linkspartei mit 31 Prozent klar stärkste Kraft geworden. Das bisherige rot-rot-grüne Bündnis verlor wegen schwacher Ergebnisse von SPD und Grünen aber seine Mehrheit. Die Regierungsbildung gestaltet sich schwierig, weil CDU und FDP ein Bündnis mit der Linken ausschließen. Ebenso lehnen alle anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD ab, die am zweitbesten abschnitt - noch vor der CDU.

Ramelow bot am Wahlabend allen Parteien außer der AfD Gespräche an. CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring kündigte an, sich mit Ramelow treffen zu wollen. Eine Koalition lehnt er aber ab. Die Thüringer Landesverfassung erlaubt es Rot-Rot-Grün, auch nach dem Zusammentreten des neuen Landtags geschäftsführend im Amt zu bleiben.


Quelle: n-tv.de


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