Linksfraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte die zunehmende Rentenbesteuerung als „faktische Rentenkürzung“.
Vergleich zum Jahr 2010
Aus der Antwort, die dpa vorliegt und über die das MDR-Magazin „Umschau“ berichtete, geht hervor, dass Neurentner mit einer monatlichen Bruttorente von 1500 Euro aktuell 430 Euro Einkommenssteuer pro Jahr zahlen, während es beispielweise im Jahre 2010 nur 79 Euro waren. Mit einer Bruttorente von 1700 Euro zahlt man jährlich 758 Euro (2010 waren es 294). Jene, die monatlich 2000 Euro erhalten, sollen nun jedes Jahr 1326 Euro Einkommenssteuer, während es 2010 noch 679 Euro waren.
Wenn die Rente 1200 Euro beträgt, muss man erst ab diesem Jahr 31 Euro pro Jahr zahlen.
Hintergrund ist eine Änderung, die im Jahre 2005 eingeführt wurde. Bis dahin galt ein Freibetrag von 50 Prozent der Rente. Seitdem steigt der Besteuerungsanteil der Rente um zunächst jährlich zwei Prozentpunkte. Bis zu diesem Jahr sank der Freibetrag auf 22 Prozent. Im Gegenzug können seit 2005 Rentenbeiträge mehr und mehr vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden.
Bartsch fordert Reform
Bartsch sagte gegenüber dpa: „In den nächsten Jahren wird die Steuerlast auch für kleine und mittlere Renten immer weiter steigen.“ Er forderte Finanzminister Olaf Scholz und Arbeitsminister Hubertus Heil auf, ein Konzept mit deutlich höheren Freibeträgen vorzulegen, die kleine und mittlere Renten schützen. Im Gespräch mit dem MDR-Magazin forderte er unter anderem eine große Rentenreform.
„Es muss die Frage gestellt werden, wie Pensionen und Renten zusammengeführt werden können“, sagte Bartsch.
sputniknews
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