In mehreren Sitzungen der Arbeitnehmervertreter mit dem Management seien bislang keine Details zu den Plänen genannt worden, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Wittmann am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters. “Ich bin sehr erstaunt über die mangelnde Konkretisierung und Detailtiefe, die das Management gegeben hat.” Man werde so lange nicht verhandeln über mögliche Sozialpläne oder Interessensausgleiche, bis belastbare Daten vorlägen.
Konkret will der Betriebsrat etwa wissen, welche Filialen geschlossen werden, welche Geschäftsbereiche zurückgefahren werden und wie viele Arbeitsplätze davon betroffen sind. Am 5. Dezember soll in Frankfurt eine Betriebsversammlung mit Personalchefin Bettina Orlopp stattfinden. Von der Commerzbank war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Commerzbank-Vorstandschef Martin Zielke hatte Ende September angekündigt, konzernweit 4300 Stellen zu streichen, 200 der 1000 Filialen zu schließen und die Online-Tochter Comdirect komplett zu übernehmen. Zudem wollen die Frankfurter die polnische Tochter mBank verkaufen. Die Maßnahmen sollen Geld in die Kassen spülen, um in den Ausbau der Digitalisierung zu investieren.
Die Commerzbank leidet wie andere Banken unter den niedrigen Leitzinsen in der Euro-Zone und kämpft mit schrumpfenden Gewinnen. Die Institute senken deshalb Kosten und versuchen, über andere Finanzdienstleistungen mehr Erträge zu erwirtschaften.
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