Erdogan droht USA mit Schließung des Luftwaffenstützpunktes Incirlik

  16 Dezember 2019    Gelesen: 1028
  Erdogan droht USA mit Schließung des Luftwaffenstützpunktes Incirlik

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Sonntag erneut mit der Schließung der Militärstützpunkte Incirlik und Kürecik für das US-Militär als Antwort auf mögliche US-Sanktionen gedroht.

„Wenn sie uns mit der Einführung dieser Sanktionen drohen, werden wir das natürlich vergelten“, sagte Erdogan gegenüber dem Sender A Haber TV.

In der Stadt Kürecik, Provinz Malatya, befindet sich eine US-Radarstation. Es handelt sich dabei um ein Raketen-Frühwarnsystem, welches zur Nato-Luftabwehr in Europa gehört.

Beide Basen stellen eine wichtige logistische Stütze für US-Operationen im Nahen Osten dar. In Incirlik sind zudem Dutzende US-Atomwaffen stationiert.

Die USA hatten zuvor die Auslieferung von F-35-Kampfjets an die Türkei gestoppt, weil Ankara als erstes Nato-Mitglied russische Luftabwehranlagen S-400 erworben hat. Washington setzt Ankara mit allen Mitteln unter Druck, auch unter Androhung von Sanktionen, damit es auf die russischen Systeme verzichtet. Die Türkei bleibt jedoch standhaft und besteht auf ihrem Recht, Luftabwehrsysteme von Russland zu kaufen. Ankara ist nicht nur Käufer von F-35, sondern auch mit mehreren Unternehmen an deren Herstellung beteiligt.

Bundeswehr verließ Incirlik 2017

Die Bundeswehr hat Ende September 2017 den Truppenabzug vom türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik abgeschlossen. Zuvor hatte die Bundesregirung die Verlegung des Bundeswehr-Kontingents nach Jordanien beschlossen.

Dieser Entscheidung war ein Streit zwischen Berlin und Ankara vorausgegangen. Ende Mai 2017 hatte die Türkei das unbegrenzte Besuchsrecht für deutsche Abgeordnete im Luftstützpunkt Incirlik aufgehoben. Ankara hatte mit dem Verbot auf die Asylgewährung für türkische Soldaten in Deutschland, die laut der Türkei an dem Putschversuch beteiligt waren, reagiert.

ta/gs


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