26-Jähriger stirbt mehrere Jahre nach Mordanschlag

  09 Januar 2020    Gelesen: 751
26-Jähriger stirbt mehrere Jahre nach Mordanschlag

Im Prozess um vergiftete Pausenbrote in Ostwestfalen hatten die Eltern eines Opfers noch vom körperlichen Verfall ihres Sohnes berichtet. Nun ist der junge Mann gestorben.

Ein knappes Jahr nach dem Urteil im Prozess um vergiftete Pausenbrote ist eines der Opfer gestorben. Der 26-Jährige lag jahrelang im Wachkoma, nachdem ein Kollege ihm im ostwestfälischen Schloß Holte-Stukenbrock giftiges Pulver auf seine Brote gestreut hatte.

Ein Sprecher des Landgerichts Bielefeld bestätigte den Tod des Mannes, der als Pflegefall mit schweren Hirnschäden zu Hause betreut worden war. Zuvor hatte die "Neue Westfälische" berichtet.

Das Landgericht Bielefeld hatte Anfang März 2019 den damals 57-jährigen Klaus O. wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt und zudem die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Die Richter gingen davon aus, dass er mehreren Kollegen ein Pulver mit Blei- und Cadmiumverbindungen auf die Pausenbrote gestreut hatte.

Die Eltern des nun Gestorbenen hatten in dem Prozess über die jahrelange Leidensgeschichte ihres Sohnes berichtet. Anfangs habe er über Taubheit in den Fingern und Schlappheit geklagt. Wenig später habe er nicht mehr allein laufen können und sei in die Uniklinik Münster gekommen, sagten Mutter und Vater vor dem Landgericht. In der Klinik hätten Ärzte schließlich eine Quecksilbervergiftung festgestellt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte legte Revision am Bundesgerichtshof ein.

spiegel


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