Die Zahl der Infektionen und Todesfälle durch das neuartige Coronavirus ist in China erneut gestiegen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission mitteilte, starben erneut 142 Patienten, womit die offizielle Gesamtzahl der Opfer in China nun bei 1665 liegt. Zudem wurden 2009 neue Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Seit Ausbruch der Krankheit sind damit mehr als 68.500 Fälle auf dem chinesischen Festland bestätigt. Experten vermuten jedoch eine hohe Dunkelziffer.
In Deutschland gibt es bisher 16 bestätigte Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus. Drei Patienten verließen mittlerweile die Kliniken als geheilt. In Bayern werden noch 13 Infizierte behandelt, die in Zusammenhang mit dem Autozulieferer Webasto stehen. Dort hatte eine chinesische Mitarbeiterin das Virus eingeschleppt.
Auch im Ausland sind mehrere Deutsche von der Epidemie betroffen. Die Deutsche Botschaft in Tokio teilte am Samstagabend mit, unter den infizierten Passagieren des Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" seien zwei Bundesbürger. Die Botschaft steht nach eigenen Angaben in Kontakt mit ihnen, äußerte sich aber zu ihrem Zustand nicht. Insgesamt hatte das Schiff nach Erkenntnissen der Botschaft zehn Deutsche an Bord. Auf dem Schiff, das in Yokohama unter Quarantäne steht, wurden inzwischen 355 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Die Infizierten werden in örtlichen Krankenhäusern behandelt. Nach Angaben des japanischen Außenministeriums sollen bis Montag alle Passagiere getestet sein, sodass die Resultate bis Mittwoch vorliegen. Auf dem Schiff befinden sich rund 3700 Passagiere und Crewmitglieder.
"Westerdam"-Passagierin mit Virus infiziert
Bei einem anderen Kreuzfahrtschiff, der "Westerdam", ist doch noch ein Coronavirus-Fall festgestellt worden. Es handelt sich um eine 83-jährige Amerikanerin, die in Kambodscha an Land gegangen war. Sie sei bei ihrer Weiterreise über Malaysia positiv getestet und ins Krankenhaus in Kuala Lumpur gebracht worden, teilte die malaysische Gesundheitsbehörde mit. Sie sei eine von 145 Passagieren gewesen, die über Malaysia nach Hause fliegen wollten, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Bei der Ankunft seien bei der Frau und bei ihrem Ehemann Symptome des neuen Virus festgestellt worden. Die 83-Jährige werde jetzt auf der Isolierstation behandelt. Der 85-jährige Ehemann, bei dem die Tests negativ ausgefallen waren, werde im Krankenhaus überwacht.
Die "Westerdam" hatte eine Odyssee durch asiatische Gewässer hinter sich gebracht, da mehrere Länder aus Sorge vor dem Coronavirus dem Schiff das Anlegen untersagt hatten. Erst Kambodscha stimmte dem schließlich zu. Am Freitag durften die ersten von knapp 2300 Menschen in Sihanoukville das Kreuzfahrtschiff verlassen, darunter 57 Deutsche.
Derweil könnte die Quarantäne für die über 100 China-Rückkehrer in einer Bundeswehrkaserne im pfälzischen Germersheim an diesem Sonntag enden. Sie sind nun seit rund zwei Wochen isoliert. Zunächst werden jedoch noch die Ergebnisse weiterer Tests auf das Coronavirus erwartet. Sollten diese wie bei den vorangegangenen drei Tests negativ ausfallen, ist eine abschließende ärztliche Untersuchung vorgesehen. Dann wird entschieden, ob die Quarantäne aufgehoben wird.
Am Samstag war der erste Todesfall in Europa durch das Virus gemeldet worden. Nach Angaben des französischen Gesundheitsministeriums erlag ein 80-jähriger Tourist aus China in einem Pariser Krankenhaus der durch den Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Über zwei Dutzend Länder meldeten inzwischen weitere Fälle, darunter zuletzt Ägypten. Damit erreichte das Virus inzwischen auch Afrika.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP
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