Nigeria meldet ersten Covid-19-Infekt im südlichen Afrika

  29 Februar 2020    Gelesen: 859
  Nigeria meldet ersten Covid-19-Infekt im südlichen Afrika

In Ägypten und Algerien gab es Sars-CoV-2-Infektionen, nun ist auch die erste südlich der Sahara offiziell: In der Wirtschaftsmetropole Lagos ist ein Mensch positiv getestet worden.

Das neuartige Coronavirus hat nun auch die Region südlich der Sahara erreicht: Nigerias Gesundheitsbehörden bestätigten am frühen Freitagmorgen den ersten Fall der Lungenkrankheit Covid-19.

Bei dem Infizierten handele es sich um einen Italiener, der in Nigeria arbeite und aus Mailand in die Wirtschaftsmetropole Lagos zurückgekehrt sei, teilte Gesundheitsminister Osagie Ehanire mit.

Der Mann sei am Dienstag zurückgekehrt und hatte am Mittwoch erste Symptome gezeigt. Am Donnerstag wurde seine Infektion bestätigt.

Suche nach Kontaktpersonen des Italieners läuft
Der Patient sei stabil und habe keine schweren Symptome. Man sei dabei, alle Menschen, mit denen der Mann seit seiner Ankunft in Nigeria in Kontakt gekommen war, zu identifizieren.

Nigeria ist damit das erste Land südlich der Sahara mit einem Fall der Sars-CoV-2-Infektion. Zuvor waren in Afrika Ansteckungen in Ägypten und Algerien gemeldet worden.

13 Länder in Afrika gelten als besonders gefährdet
Nigeria zählt zu den 13 Ländern Afrikas, welche die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen enger Beziehungen zu China als Staaten mit besonders hoher Priorität auf dem Kontinent identifiziert hatte.
Bereits vor einigen Wochen hatte die Behörden in Lagos Reisende aus China gebeten, zu Hause zu bleiben und auf Symptome der Krankheit zu achten.

Neben dem Land in Westafrika sind das Algerien, Angola, Äthiopien, die Demokratische Republik Kongo, die Elfenbeinküste, Ghana, Kenia, Mauritius, Südafrika, Tansania, Uganda und Sambia.

Länder mit vergleichsweise schwachen Gesundheitssystemen waren der Grund dafür, dass die WHO bereits Ende Januar wegen der Verbreitung des Coronavirus den weltweiten Gesundheitsnotstand ausrief.

26 Labors können nun in Afrika auf Coronaviren testen
Der globale Notstand erlaubt es der WHO, nationale Gesundheitssysteme direkt zu unterstützen. Laut WHO gab es Anfang Februar auf dem Kontinent nur zwei Labors, die in der Lage waren auf Sars-CoV-2 zu testen. Inzwischen sei ihre Zahl auf 26 Labors angewachsen.

Insgesamt sind nun Fälle in 52 Ländern weltweit gemeldet. Am schwersten ist der Ausbruch bislang in China, wo die Epidemie in der Stadt Wuhan ihren Ausgang nahm.

In China sind Zehntausende infiziert, mehr als tausend Menschen sind dort bislang an der durch das Virus ausgelösten Lungenerkrankung Covid-19 gestorben.

Weitere Hotspots sind bislang Südkorea, Japan und Italien. In Europa verbreitet sich das Virus derzeit zudem in Deutschland, Spanien und Italien.

spiegel


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