Caracas: Zwei Ölkonzern-Topmanager wegen Spionage zugunsten der USA festgenommen

  03 März 2020    Gelesen: 670
Caracas: Zwei Ölkonzern-Topmanager wegen Spionage zugunsten der USA festgenommen

Zwei in Caracas inhaftierte Topmanager des venezolanischen Ölkonzerns PDVSA haben laut der Sonderkommission für die Restrukturierung des Unternehmens vertrauliche strategische Informationen an die US-Regierung weitergeleitet, wodurch die Möglichkeit bestanden haben soll, der Ölindustrie Venezuelas Schaden zuzufügen.

Zuvor war berichtet worden, dass am Freitag, dem 28. Februar, venezolanische Geheimdienstoffiziere zwei Leiter des Versorgungs- und Handelsdepartements der PDVSA verhaftet hätten.

"Maß an Verantwortung
Es wird berichtet, dass die Festgenommenen  - Alfredo Marcial Chirinos Azuaje und Aryenis Torrealba - den USA Daten über die Aktivitäten in der Branche, einschließlich der Verkaufsdynamik von venezolanischem Öl, sowie die Logistikkapazitäten des Unternehmens und seiner Partner übermittelt haben sollen.

„Vertreter der Industrie fordern die Generalstaatsanwaltschaft auf, eine strafrechtliche Untersuchung der von diesen Personen begangenen Handlungen einzuleiten, um ihr Maß an Verantwortung zu bestimmen“, heißt es in dem vom staatlichen Fernsehsender Venezuelas publik gemachten Kommuniqué.
Angesichts verschärfter US-Sanktionen 

Am 20. Februar hatte Präsident Nicolas Maduro angesichts verschärfter Sanktionen des US-Finanzministeriums gegen Geschäftspartner der venezolanischen Ölgesellschaft den Ausnahmezustand verkündet und mit Reformen in der Branche begonnen. Die Restrukturierungskommission des Unternehmens wird vom venezolanischen Vizepräsidenten für Wirtschaft, Tareck El Aissami, geleitet.

Am Samstag, dem 29. Februar, waren ernsthafte Umstellungen in der PDVSA-Führung bekannt geworden. Durch einen Erlass des Präsidenten wurden neue Vizepräsidenten des Unternehmens für Ölexploration und -förderung, Verarbeitung, Handel und Lieferungen, Finanzen und Personal ernannt worden.

Massenproteste in Venezuela
Seit Ende Januar 2019 toben in Venezuela Massenproteste gegen den kurz davor vereidigten Präsidenten Maduro. Der Chef der von der Opposition kontrollierten Nationalversammlung, Juan Guaido, erklärte sich gesetzwidrig zum kommissarischen Staatschef. Er wurde von mehreren westlichen Ländern mit den USA an der Spitze anerkannt. Im Gegenzug nannte Maduro den Parlamentspräsidenten eine US-Marionette. Russland, China, die Türkei und mehrere andere Länder unterstützten Maduro als legitimen Präsidenten. In Moskau wurde der „Präsidentenstatus“ von Guaido als nichtexistent eingestuft.

sputniknews


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