Das treffe auch deutsche Pharmahersteller, die damit ihre Mitarbeiter in ausländischen Produktionsstätten ausrüsten müssen, um dort in sterilen Räumen dringend notwendige Medikamente herzustellen, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Donnerstag mit. Die gut gemeinten Regelungen belasteten die ohnehin schon gestörten Lieferketten nun zusätzlich. Dies sei einer der Gründe dafür, warum in der aktuellen DIHK-Blitzumfrage zur Coronavirus-Krise fast doppelt so viele Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft negative Auswirkungen auf ihre Geschäfte durch fehlende Waren und Dienstleistungen erwarten wie im Durchschnitt der gesamten Wirtschaft. In der Branche äußern demnach 40 Prozent entsprechende Befürchtungen, im Schnitt aller Branchen nur 23 Prozent.
“Aus den Rückmeldungen der Unternehmen lässt sich herauslesen: Uns droht nicht nur ein Engpass bei Schutzausrüstungen, sondern auch bei wichtigen Medizinprodukten und Arzneimitteln”, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. “Deshalb ist gerade jetzt staatliches Handeln mit Augenmaß gefragt.” So sei es eine richtige Entscheidung, Apotheken die Herstellung von bestimmten Desinfektionsmitteln zu ermöglichen. “In unserer Unternehmensbefragung setzen die Betriebe aus der Gesundheitsbranche deutlich stärker als der Durchschnitt auf zumindest vorübergehende Deregulierung, um möglichst handlungsfähig durch die Krise zu kommen”, sagte Dercks.
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