Das Barometer ihrer Erwartungen für die nächsten sechs Monate fiel im März kräftig um 58,2 Zähler auf minus 49,5 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag unter Berufung auf seine monatliche Umfrage unter 170 Analysten und Anlegern mitteilte. “Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Umfrage im Dezember 1991.”
Der Einbruch habe sich abgezeichnet, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. “Für die Konjunktur stehen die Signale auf Rot.” Die Finanzmarktexperten gingen aktuell von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal aus und hielten auch für das zweite Quartal ein Minus für sehr wahrscheinlich. “Für das Gesamtjahr 2020 erwartet die Mehrheit der Experten derzeit einen auf die Corona-Pandemie zurückzuführenden Wachstumsrückgang des realen BIP von etwa einem Prozentpunkt.” Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang des ZEW-Index auf minus 26,4 Zählern gerechnet. Auch die Lage bewerteten die Börsianer deutlich schlechter.
Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr wegen schwacher Weltkonjunktur, Handelskonflikten und Brexit-Chaos mit 0,6 Prozent so langsam gewachsen wie seit 2013 nicht mehr. Die Bundesregierung rechnet für 2020 wegen der Folgen des Coronavirus mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung.
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