Ronaldinho verbringt Hausarrest in Luxushotel

  16 April 2020    Gelesen: 849
  Ronaldinho verbringt Hausarrest in Luxushotel

Seine Suite kostet 350 Dollar pro Nacht, das Hotel stellt ihm einen Ballsaal fürs Training: Ex-Fußballstar Ronaldinho steht wegen Korruptionsverdacht unter Hausarrest. Laut Hotelmanager tut ihm der sogar gut.

Bei seiner Ankunft, so berichtet es Hotelmanager Emilio Yegros, sei Ronaldinho sehr gestresst gewesen, doch inzwischen habe er sein Lächeln zurück. Das Hotel Palmaroga in Paraguay tut dafür viel: Der 40-jährige Ex-Fußballstar und sein Bruder haben demnach jeweils eine Suite bezogen, die pro Nacht jeweils 350 Dollar kostet. Damit Ronaldinho weiter trainieren kann, stellt das Hotel seinem Gast eigens einen 15 mal 30 Meter großen Ballsaal zur Verfügung.

Doch statt Gast müsste es wohl viel eher Gefangener heißen. Denn der brasilianische Sportstar steht in dem Hotel unter Hausarrest.

Der Fußballer und sein Bruder waren vor gut einem Monat in Paraguay festgenommen worden. Ihnen wurde vorgeworfen, mit falschen Pässen eingereist zu sein. Ronaldinhos Anwalt beteuerte, der Ex-Fußballer habe die gefälschten Dokumente nicht absichtlich benutzt. Die Pässe waren ihm demnach von einer Stiftung zur Verfügung gestellt worden.

Umweltschäden bei Bebauung eines Grundstücks
Ronaldinho, sein Bruder und Manager Roberto zählen im Zuge von Korruptionsermittlungen in Brasilien zu einem Kreis von 16 Verdächtigen. Bei einer Verurteilung könnte ihnen eine mehrjährige Haftstrafe drohen. Nach einem Monat in Untersuchungshaft wurden Ronaldinho und sein Bruder gegen eine Kaution von 1,6 Millionen Dollar entlassen und unter Hausarrest gestellt.

Dem früheren Star des FC Barcelona und seinem Bruder waren im November 2018 in ihrer Heimat Brasilien die Reisepässe entzogen worden, weil sie Strafzahlungen in Höhe von umgerechnet 2,2 Millionen Euro nicht geleistet hatten. Die Strafe war verhängt worden, weil sie bei der Bebauung eines Grundstücks in Porto Alegre massive Umweltschäden verursacht hatten.

Der Hausarrest im Goldenen Käfig des Luxushotels ist im Vergleich zu möglichen drohenden Strafen sicherlich die angenehmere Variante. Eine Einschränkung gibt es aber dennoch: Besuch darf er wegen der auch in Paraguay grassierenden Coronavirus-Pandemie nicht empfangen.

spiegel


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