Los Angeles schließt Großveranstaltungen vor 2021 nahezu aus

  16 April 2020    Gelesen: 698
Los Angeles schließt Großveranstaltungen vor 2021 nahezu aus

Eric Garcetti, Bürgermeister von Los Angeles, erwartet nicht, dass in seiner Stadt in diesem Jahr noch Großereignisse stattfinden können. Massenveranstaltungen seien derzeit viel zu gefährlich.

Donald Trump drängt darauf, dass die USA möglichst rasch wieder zur Normalität zurückkehren. Wenn diese Normalität auch den Besuch von Großveranstaltungen wie Konzerten oder Sportwettkämpfen einschließt, ist zumindest der Bürgermeister der Westküstenmetropole Los Angeles mehr als skeptisch.

In der Stadt werden derartige Events wegen des Ausbruchs des Coronavirus voraussichtlich erst 2021 wieder erlaubt sein. "Nichts, was ich gehört habe, deutet darauf hin, dass wir zu solchen Massenveranstaltungen wieder zusammenkommen können, wahrscheinlich nicht für den Rest dieses Jahres", sagt Bürgermeister Eric Garcetti in einem Interview auf CNN.

Präsident Trump hingegen bemüht sich demonstrativ um Optimismus. Die USA haben nach seiner Einschätzung den Höhepunkt der Fallzahlen wahrscheinlich überwunden. Bei seiner täglichen Pressekonferenz kündigte Trump am Mittwoch an, er werde am Donnerstag die Leitlinien für ein Wiederhochfahren der US-Wirtschaft bekannt geben.
"Es ist eindeutig, dass unsere aggressive Strategie wirkt", sagte Trump. "Der Kampf geht weiter, aber die Daten deuten darauf hin, dass wir landesweit den Höhepunkt von neuen Fällen hinter uns haben." Diese "ermutigenden Entwicklungen" führten dazu, dass die Leitlinien für die US-Bundesstaaten zur Lockerung des landesweiten Shutdowns festgelegt werden könnten.

Immer neue traurige Höchstwerte aus den USA
Die USA sind mit 27.850 Todesfällen und mehr als 630.000 Infizierten das am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land der Welt. Erst am Dienstag hatte die Johns-Hopkins-Universität die Höchstzahl von 2200 Todesopfern binnen 24 Stunden gemeldet. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete zuletzt sogar 2371 neue Todesfälle innerhalb eines Tages.

Trump wird vorgeworfen, die Gefahr durch das Virus lange kleingeredet zu haben. Wochenlang hatte er versichert, die Lage in den USA sei unter Kontrolle. Der US-Präsident versucht nun offenbar von den eigenen Versäumnissen abzulenken. Sein jüngster Schritt der scharfen Kritik am Vorgehen der Weltgesundheitsorganisation, verbunden mit einem Stopp der US-Beitragszahlungen, darf in diesem Kontext gesehen werden.

spiegel


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