Auslandsgeschäft der deutschen Wirtschaft bricht ein

  16 April 2020    Gelesen: 680
Auslandsgeschäft der deutschen Wirtschaft bricht ein

Die Coronakrise hat die ganze Welt erfasst, und das spüren deutsche Unternehmen im Ausland: Vier Fünftel rechnen laut einer Umfrage mit teils drastischen Umsatzrückgängen.

Die Coronavirus-Pandemie trifft viele deutsche Unternehmen im Ausland offenbar mit voller Wucht. Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages unter 4000 Firmen rechnen 80 Prozent mit mehr oder weniger starken Umsatzrückgängen. 15 Prozent der Betriebe befürchten sogar, dass sich die Erlöse mehr als halbieren werden, insgesamt 40 Prozent rechnen mit einem Rückgang von mehr als einem Viertel.

"Die Zahlen sind erschreckend", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Die Perspektiven für Dienstleister und Händler seien dabei düsterer als für die Industrie. In Europa und den USA wird die wirtschaftliche Lage schlechter eingeschätzt als in China. "Womöglich gehen die Unternehmen hier davon aus, dass der Höhepunkt der Corona-Pandemie bereits hinter ihnen liegt."

Zuletzt hatten noch die internationalen Handelsstreitigkeiten, zu hohe bürokratische Hürden und der Fachkräftemangel vielen Unternehmen Sorgen bereitet. Das hat sich durch die Pandemie ein Stück weit verschoben. Als größtes Risiko in den kommenden zwölf Monaten wird nun die fehlende Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen genannt. Auch die Finanzierung wird jetzt entscheidend. Jedes dritte deutsche Unternehmen im Ausland fürchtet Liquiditätsengpässe wegen der Coronakrise.

Als Konsequenz reduzieren deutsche Unternehmen nun massiv ihre Kosten. Mehr als die Hälfte gab an, ihre Investitionen kürzen zu wollen, 35 Prozent will weniger Personal einstellen.

Die Probleme der Unternehmen werden Treier zufolge auch nicht schnell verschwinden, wenn sich die gesundheitliche Lage bessert. 45 Prozent der Firmen klagen über Schwierigkeiten in der Logistik und ihren Lieferketten. In der Industrie sind es sogar über 60 Prozent. In Asien, Russland und der Türkei ist die schwierige Lage besonders ausgeprägt.

spiegel


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