Johnson will britische Regierung wieder führen

  26 April 2020    Gelesen: 934
Johnson will britische Regierung wieder führen

Premier Johnson will nach seiner Covid-19-Erkrankung am Montag an die Spitze der britischen Regierung zurückkehren. Die Zahl der registrierten Toten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit steigt im Land auf mehr als 20.000.

Der britische Premierminister Boris Johnson will nach seiner schweren Covid-19-Erkrankung die Amtsgeschäfte wieder aufnehmen. Er werde am Montag in den Regierungssitz Downing Street zurückkehren, sagte eine Sprecherin. Der 55-Jährige hatte sich in den vergangenen Wochen auf seinem Landsitz Chequers, nahe London, von der Lungenkrankheit erholt. Er hatte deswegen eine Woche im Krankenhaus verbracht, drei Tage musste er auf der Intensivstation behandelt werden. Außenminister Dominic Raab hatte ihn in dieser Zeit vertreten.

Das Vereinigte Königreich ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Die Regierung in London ist wegen ihrer zögerlichen Reaktion darauf schwer in die Kritik geraten. Es fehlt an Schutzkleidung für das medizinische Personal. Auch von dem ausgegebenen Ziel, bis Ende April jeden Tag 100.000 Menschen zu testen, sind die Behörden noch weit entfernt.

Erstmals mehr als 20.000 Corona-Todesfälle

Experten gehen inzwischen davon aus, dass das Land den Höhepunkt der Epidemie überschritten hat. Doch die täglich neu registrierten Sterbefälle sind noch immer erschreckend hoch. Am Samstag überstieg die Gesamtzahl der Toten erstmals 20.000. Berechnungen der "Financial Times" zufolge könnte die tatsächliche Zahl aber mehr als das Doppelte betragen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, da in der offiziellen Statistik nur die Corona-Toten in Krankenhäusern erfasst werden, nicht aber die Menschen, die zu Hause oder in Pflegeheimen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion sterben.

Gleichzeitig werden die Rufe nach einer Lockerung der Maßnahmen wegen der Schäden für die Wirtschaft immer lauter. So wird der Premier eine Antwort darauf finden müssen, wie und wann die Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben werden können, ohne eine zweite Infektionswelle zu riskieren. Der "Lockdown" belastet die weltweit fünftgrößte Volkswirtschaft stark - sie könnte laut Experten in die schwerste Rezession seit mehr als 300 Jahren abgleiten.

Quelle: ntv.de, fni/rts/AFP


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