In Shanghai öffneten am Montag die Klassenräume für die Abschlussklassen der Mittel- und Oberschule, während in Peking der Unterricht zunächst nur für die 49.000 Schüler in den Abschlussklassen der Oberschulen losging. Seit Mitte Januar waren Schulen in China landesweit geschlossen.
Für die zurückkehrenden Schüler gelten strenge Vorsichtsmaßnahmen. Polizisten beaufsichtigten am Morgen die Schulen in Peking, Mitarbeiter desinfizierten fortlaufend die Schuleingänge. "Ich habe Masken, Mülltüten und Desinfektionsmittel mitgebracht", sagte der Schüler Meng Xianghao der Nachrichtenagentur AFP.
Nach Angaben des Bildungsministeriums wird bei den Schülern in der Hauptstadt täglich vor Unterrichtsbeginn Fieber gemessen. Zudem müssen sie vor Betreten des Schulgebäudes einen Gesundheits-Code auf einer speziellen Handy-App vorzeigen, der das Infektionsrisiko des Handynutzers berechnet. Einige Schulen in Peking hätten den Unterrichtsbeginn vorab mit Schauspielern geprobt, erklärte das Ministerium.
In der staatlichen Zeitung "Beijing Daily" abgebildete Fotos von den Klassenräumen in Peking zeigten große Abstände zwischen den Tischen von Schülern. Abstandsregeln gelten auch in den Kantinen. Einige Schulen haben ihren Schülern dort feste Sitzplätze zugeteilt.
Wegen der monatelangen Schulschließungen verlegte die Regierung in Peking die Abschlussexamina Gaokao, die der deutschen Hochschulreife entsprechen, um einen Monat auf Juli - eine Erleichterung für viele Schüler. "In der Schule gibt es eine gewisse Atmosphäre für das Lernen - zu Hause ist das nicht so", sagte der 17-jährige Wang Yuchen über die Zeit der Isolation.
China hat die Coronavirus-Ausbreitung nach eigenen Angaben unter Kontrolle bekommen und verzeichnet kaum noch Neu-Infektionen. Allerdings befürchtet die Regierung in Peking ein Wiederaufflammen der Pandemie durch aus dem Ausland eingeschleppte Infektionsfälle.
AFP.com
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