Peking warnt USA vor "neuem Kaltem Krieg"

  24 Mai 2020    Gelesen: 592
Peking warnt USA vor "neuem Kaltem Krieg"

Es steht nicht gut um die US-chinesischen Beziehungen: Nicht nur der schwelende Handelsstreit sorgt weiter für Rivalität, auch die Corona-Pandemie und der Streit um die Autonomie Hongkongs schüren Misstrauen. Nun richtet Außenminister Wang Yi drastische Worte an die US-Führung in Washington.

China hat den USA vorgeworfen, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern "an den Rand eines neuen Kalten Krieges" zu bringen. "Uns ist aufgefallen, dass einige politische Kräfte in den USA die US-chinesischen Beziehungen in Geiselhaft nehmen und unsere beiden Länder an den Rand eines neuen Kalten Krieges bringen", sagte Außenminister Wang Yi vor Journalisten. Er beklagte ein "politisches Virus" in den USA. Die Liste der "Lügen und Verschwörungstheorien" gegen China werde immer länger.

Die USA und China trügen große Verantwortung für Frieden und Entwicklung in der Welt. Beide Seiten sollten auch im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 zusammenarbeiten, appellierte Wang Yi. Von einer Kooperation könnten beide nur profitieren, bei einer Konfrontation nur verlieren, so der Außenminister weiter. China werde seine Souveränität und seine territoriale Integrität verteidigen. 

Die Beziehungen der beiden Länder hatten sich zuletzt unter anderem wegen der Corona-Pandemie und des Status von Hongkong weiter verschlechtert. US-Außenminister Mike Pompeo hatte unter Verweis auf die von Chinas Führung geplanten neuen Sicherheitsgesetze für die ehemalige britische Kronkolonie von einem "Totengeläut für die Autonomie" Hongkongs gesprochen. Peking habe "einseitig und willkürlich die nationale Sicherheitsgesetzgebung verhängt". Auch die EU distanzierte sich deutlich von dem Vorhaben.

Auch der Handelsstreit zwischen den beiden Nationen ist nach wie vor nicht ganz beigelegt. Erst am Freitag hatte das Handelsministerium in Washington mitgeteilt, 33 chinesische Firmen und andere Institutionen auf eine Schwarze Liste zu setzen. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Menschenrechtsverletzungen gegen die uigurische Minderheit in China. Als Folge dürfen Geschäfte mit den gebrandmarkten Firmen und Einrichtungen nur noch in Ausnahmefällen gemacht werden.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP/rts


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