Zahl der Krankmeldungen im Mai auf Rekordtief

  28 Juni 2020    Gelesen: 992
 Zahl der Krankmeldungen im Mai auf Rekordtief

Mehr Homeoffice, weniger Sportunfälle, aber auch die Angst vor Jobverlust: Laut einer Krankenkasse haben sich während der Corona-Pandemie im Mai so wenig Arbeitnehmer krankgemeldet wie seit zehn Jahren nicht.

Während im März 2020 die Zahl der Krankmeldungen nach oben schoss, ist der Krankenstand bei Arbeitnehmern in Deutschland im Mai offenbar auf den niedrigsten Wert seit zehn Jahren gefallen. Das zumindest legen die Zahlen der Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) nahe.

Wie die TK meldet, haben sich im vergangenen Monat so wenige Arbeitnehmer krankgemeldet wie in keinem Mai der vergangenen zehn Jahre. Demnach lag der Anteil krankgeschriebener Beschäftigter bei 3,35 Prozent, wie eine Auswertung der Kasse zeigt.

Der niedrigste Mai-Krankenstand seit Beginn der Auswertungen wurde nach Angaben der TK 2006 mit 2,92 Prozent gemessen. 2010 lag der Anteil im Monat Mai bei 3,39 Prozent.

Im März 2020 hatte der Krankenstand mit 6,88 Prozent den höchsten Wert seit 20 Jahren erreicht, eher er im April dieses Jahres auf 3,99 Prozent gesunken war.

Der steile Anstieg im Frühjahr wird von der TK auch mit präventiven Krankmeldungen aufgrund der Corona-Pandemie erklärt. TK-Chef Jens Baas führt den seit April währenden Rückgang unter anderem auf das Ende der Erkältungssaison zurück, die jedes Jahr für hohe Fehlzeiten verantwortlich sei.

Menschen gingen "verantwortungsvoll" mit telefonischer Krankschreibung um
"Zum anderen kommen da aber sicher auch eine Reihe von Faktoren hinzu: allgemein verbesserte Hygienemaßnahmen, mehr Homeoffice, weniger Sport-, Schul- und Wegeunfälle, aber auch Faktoren wie eine unsicherere Arbeitsmarktsituation", so Baas.

Die Diagnose Covid-19 komme im Krankenstand vergleichsweise selten vor. Demnach waren im Monat Mai nur 0,35 Prozent der krankgemeldeten Beschäftigten davon betroffen. Im Vormonat waren es 0,64 Prozent.

"Die Zahlen zeigen auch, dass die Menschen sehr verantwortungsvoll mit der telefonischen Krankschreibung umgegangen sind. Ein dauernder Anstieg von Arbeitsunfähigkeiten, wie von einigen Arbeitgebern befürchtet, hat sich nicht bestätigt", wird TK-Vorstandsmitglied Karen Walkenhorst zitiert.

Die Erlaubnis zur telefonischen Krankmeldung endete zum 1. Juni, nachdem sie zuvor wegen der andauernden Corona-Pandemie mehrfach verlängert worden war.

spiegel


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