Schwere Überschwemmungen und mehr als hundert Tote

  14 Juli 2020    Gelesen: 410
Schwere Überschwemmungen und mehr als hundert Tote

Menschen starben in den Fluten, Gebäude wurden zerstört: Die chinesischen Behörden versuchen nach heftigen Niederschlägen, die Bevölkerung zu schützen. Doch es kommt noch mehr Regen.

Es sind die schlimmsten Regenfälle seit mehr als einem halben Jahrhundert: In China hat ein Unwetter schwere Überschwemmungen ausgelöst.

Bisher sind nach Angaben der Staatsmedien mindestens 141 Menschen ums Leben gekommen. In der betroffenen Region leben rund 38 Millionen Menschen. Die Warnschwellen für Hochwasser sind an 433 Flüssen überschritten. Die Behörden warnten vor neuen Niederschlägen von Dienstag an.

Im Juni sei im Einzugsgebiet des Jangtse-Stromes in Zentralchina so viel Regen gefallen wie seit 1961 nicht mehr, berichtete der Vizeminister für Notfallmanagement, Zheng Guoguang, nach Angaben chinesischer Staatsmedien. In der Provinz Jiangxi wurde besonders die Lage am Poyang See, der in den Jangtse mündet, als "düster" beschrieben. Die Überschwemmungen dort bezeichnete die Nachrichtenagentur Xinhua als "noch nie da gewesen".

Der Wasserstand an der Xingzi-Messstation am Poyang-See habe am Montag den historischen Rekord von 22,52 Metern während der schweren Überschwemmungen von 1998 überschritten, wie die Nachrichtenagentur weiter berichtete. Damals hatte es bei Fluten landesweit mehr als 3000 Tote gegeben. Mit 22,6 Metern liegt der Pegel jetzt deutlich über der Alarmschwelle von 19 Metern.

3000 Zelte, 10.000 Klappbetten und 20.000 Bettdecken bereitgestellt
Eine halbe Million Menschen sei in der Provinz Jiangxi bei Evakuierungen in Sicherheit gebracht worden. 183.000 Menschen müssten dringend mit lebensnotwendigen Dingen versorgt werden, berichteten die Behörden laut Xinhua. 190 Boote, 3000 Zelte, 10.000 Klappbetten und 20.000 Bettdecken seien bereitgestellt worden.

Die Überschwemmungen hätten mehr als 500.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen beschädigt. Dieses Gebiet ist zweimal so groß wie das Saarland.

Der wirtschaftliche Schaden wurde auf mehr als acht Milliarden Yuan geschätzt, umgerechnet mehr als eine Milliarde Euro. Mehr als 70.000 Helfer seien in Jiangxi zum Kampf gegen die Fluten mobilisiert worden, berichtete Xinhua.

spiegel


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