Bolton kritisiert US-Truppenabzug scharf

  02 Auqust 2020    Gelesen: 611
Bolton kritisiert US-Truppenabzug scharf

Trump will 12.000 US-Soldaten aus Deutschland abziehen. Die Pläne stoßen in der Bundesrepublik auf scharfe Kritik. Doch auch in den USA ist man besorgt: Der ehemalige Sicherheitsberater Trumps fürchtet sogar um die Sicherheit des Westens unter der Führung des US-Präsidenten.

John Bolton, der frühere Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, hat den geplanten Abzug von knapp 12.000 US-Soldaten aus Deutschland kritisiert. "Der Rückzug der Vereinigten Staaten von all jenen Positionen, die wir halten, ist kein Pluspunkt - weder für unser Land, noch für die Sicherheit des Westens in seiner Gesamtheit", sagte Bolton der "Welt am Sonntag". Der Abzug sei "ein Zeichen - und kein gutes - dafür, was uns bevorsteht, sollte Trump wiedergewählt werden".

In vielerlei Hinsicht ähnele Trump mit seinem Schritt dessen Vorgänger Barack Obama. Dieser habe "sich auch nicht so sehr um den Rest der Welt gekümmert".

Bolton war knapp eineinhalb Jahre lang Nationaler Sicherheitsberater und schied im September 2019 im Streit aus dem Weißen Haus. Der außenpolitische Falke und Trump hatten bei einer Reihe von Themen unterschiedliche Meinungen vertreten. So war Bolton ein entschiedener Gegner von Trumps Annäherungskurs zu Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

In seinem Enthüllungsbuch "Der Raum, in dem alles geschah" zeichnet Bolton ein verheerendes Bild von Trump: Er wirft dem Präsidenten vor, eigene politische Interessen über nationale Sicherheitsinteressen und das Wohl der USA zu stellen. Bolton beschuldigt den Präsidenten, China um Hilfe für eine Wiederwahl gebeten zu haben und bestätigt die Vorwürfe, Trump habe die Ukraine zu Ermittlungen gegen seinen Rivalen Joe Biden gedrängt. Der außenpolitische Hardliner beschreibt Trump zudem als ahnungslos und inkompetent.

Mit dem Buch will der Republikaner Bolton Trumps Wiederwahl verhindern. "Wenn Donald Trump sich mit dem Bereich der Nationalen Sicherheit befasst, folgt er dabei keiner politischen Philosophie, keinem strategischen Denken", sagte der 71-Jährige der "Welt am Sonntag". Die Folge sei jetzt, dass "wir heute weniger sicher sind, als wir es vor seiner Amtszeit waren".

Quelle: ntv.de, hny/AFP


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