Hamburger Hafen verliert zwölf Prozent seines Umschlags

  21 Auqust 2020    Gelesen: 729
Hamburger Hafen verliert zwölf Prozent seines Umschlags

Die Corona-Pandemie hat die weltweiten Lieferketten wochenlang unterbrochen oder eingeschränkt. Das hat Deutschlands größter Seehafen in Hamburg zu spüren bekommen.

Der Hamburger Hafen merkt die Folgen der Corona-Pandemie deutlich: Deutschlands größter Seehafen hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zwölf Prozent seines Güterumschlags gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres eingebüßt.

Es wurden nur 61,2 Millionen Tonnen geladen oder gelöscht, teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens mit. Der wichtige Containerumschlag ging um 12,4 Prozent zurück. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 4,1 Millionen Standardcontainer umgeschlagen.

Besonders das schwache China-Geschäft machte dem Hafen zu schaffen - Hamburg ist Europas wichtigster Umschlagplatz für den Güterverkehr mit China. Im ersten Halbjahr wurden in der Hansestadt der Mitteilung zufolge jedoch 16,4 Prozent weniger Stahlboxen von und nach China verschifft als vor einem Jahr. Zuwächse in anderen Ländern hätten dies nicht wettmachen können, hieß es.

Geschäft mit Großbritannien legt zu - wegen leeren Containern
Der Containerverkehr mit den USA, Singapur und Malaysia legte zu. Auch im Handel mit Großbritannien registrierte der Hamburger Hafen ein Plus von 39 Prozent. Das lag daran, dass viele leere Container auf der Insel standen, weil das Vereinigte Königreich mehr Waren importiert als exportiert. Die Leercontainer wurden nach Hamburg zurücktransportiert, zählen in der Statistik aber mit.

Der pandemiebedingte Umschlagrückgang habe alle Häfen in Nordeuropa stark getroffen, sagte Axel Mattern, einer der Vorstände von Hafen Hamburg Marketing.

Die globalen Lieferketten waren im zweiten Quartal teilweise unterbrochen oder funktionierten nur sehr verzögert; die Konjunktur war weltweit schwach. Der Import über den Hamburger Hafen ging noch deutlich stärker zurück als der Export.

Für die kommenden Monate rechnet die Marketingorganisation mit einem "eher langsam wieder anziehenden Gesamtumschlag". Selbst wenn der Export aktuell wachse, werde es noch einige Zeit dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werde.

spiegel


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