Bis zu 200.000 Scheidungen pro Jahr
„Unsere Arbeit in fünf verschiedenen Städten hat die Meinung ganzer 15 von 450 Paaren verändert, die sich scheiden lassen wollten“, fasst Şahin die bisherigen Bemühungen zusammen. Am höchsten seien die Scheidungsraten jedoch während der Finanzkrise 2001 gewesen. Allein in diesem Jahr habe es 140,000 Trennungen gegeben. Einen leichten Anstieg habe es noch einmal 2008 gegeben. Doch diesmal habe man entgegenwirken können.
Die Familienministerin definiert die Arbeit ihrer Untergebenen auf diesem Gebiet als „dreidimensionales System“, das mit einem vorehelichen Lehrgang für Brautpaare beginne (mehr hier). Ein solcher habe erst kürzlich in Antalya begonnen. Paare würden dazu ermutigt, diesen zu besuchen, bevor sie den Bund fürs Leben schließen. Bisher hätten sich allerdings erst fünf eingeschrieben. Ab zehn Paaren könne er starten. Im Fokus stünden dann Kommunikation, Fragen der Gesundheit und des Rechts im ehelichen Leben.
Darüber hinaus sei im vergangenen Februar eine entsprechende Broschüre erschienen, die sich hauptsächlich dem Thema Kommunikation innerhalb der Ehe widmet. Geboten wird darin Beratung für Paare durch die verschiedenen Stadien des Ehelebens hinweg: Von den frühen Flitterwochen bis hin zu späteren Auseinandersetzungenn. Ausführlich werde darin erläutert, was eine gute und gesunde Ehe ausmache, einschließlich Tipps zum Sexualleben. Şahin wies zudem darauf hin, dass auch das Thema Gewalt gegen Frauen nach wie vor ganz oben auf der Agenda stünde.