Feuerwehr findet hochexplosiven Stoff in Gelsenkirchener Wohnung

  31 Oktober 2020    Gelesen: 439
Feuerwehr findet hochexplosiven Stoff in Gelsenkirchener Wohnung

Bei der Räumung einer Wohnung stößt der Vermieter auf Behälter mit Chemikalien. Bei zwei Fläschchen schöpfen Polizei und Feuerwehr Verdacht. Sie enthalten tatsächlich gefährliche Pikrinsäure.

Die Einsatzkräfte teilten den Verdacht, dass in mindestens zwei der gefundenen Fläschchen gefährliche Substanzen aufbewahrt wurden. Die Chemikalien stellten sich als getrocknete Pikrinsäure heraus, die in diesem auskristallisierten Zustand laut Feuerwehr hochexplosiv ist. Deshalb wurden Fachleute der Bundespolizei und die Analytische Taskforce der Dortmunder Feuerwehr hinzugezogen. Die Untersuchungen der Spezialisten bestätigten den Verdacht. Auf Twitter verbreitete die Polizei eine Warnung, das Viertel zu umfahren:

Wie das Onlineportal "Der Westen" berichtet, soll die Menge der hochexplosiven Substanz etwa hundert Gramm betragen haben. Ein Polizist brachte die Säurefläschchen und ihren brisanten Inhalt in einen druckfesten Spezialanhänger – damit fuhren die Fachleute dann auf ein freies Feld.

Kontrollierte Sprengung
"Eine kontrollierte Sprengung löste dort das Problem binnen einer Sekunde in Rauch auf", berichtete die Feuerwehr. Um 22 Uhr war der Einsatz beendet. Die anderen Substanzen, die in der Wohnung gefunden wurden, sind laut der Einschätzung der Experten offenbar nicht akut gefährlich. Sie sollen in der kommenden Woche entsorgt werden.

Wie gefährlich Pikrinsäure sein kann, zeigt eine Katastrophe aus dem Ersten Weltkrieg: In der kanadischen Hafenstadt Halifax explodierte 1917 ein Frachter, der 2300 Tonnen der Substanz geladen hatte, nach einer Kollision. Die Stadt wurde vollständig zerstört, Tausende Menschen kamen um. Die Detonation gilt als die größte nicht nukleare Explosion der Geschichte.

Eine ausführliche Darstellung dieser Katastrophe in Halifax lesen Sie hier: Die Mutter aller Explosionen

spiegel

 


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