Mehrere Tote bei Gefängnisrevolte nach Corona-Ausbruch

  30 November 2020    Gelesen: 288
Mehrere Tote bei Gefängnisrevolte nach Corona-Ausbruch

In einem Hochsicherheitsgefängnis auf Sri Lanka hat ein Corona-Ausbruch zu einem Aufstand der Häftlinge geführt. Mindestens acht Menschen starben bei den Auseinandersetzungen, Dutzende weitere wurden verletzt.

Bei einer Revolte in einem Hochsicherheitsgefängnis auf Sri Lanka sind mindestens acht Menschen gestorben und mehr als 50 verletzt worden. Nach einem Corona-Ausbruch in dem Gefängnis hätten die Häftlinge verbesserte Bedingungen wie größere Abstände untereinander sowie regelmäßige Corona-Tests gefordert, sagte ein Beamter, der für die Gefängnisse des Landes zuständig ist.

Die Lage sei am Sonntag eskaliert: Gefangene hätten Sicherheitskräfte angegriffen, versucht zu fliehen, Gebäude und Dokumente angezündet sowie zwei Aufseher zeitweise als Geiseln genommen. Vor dem Gefängnis hätten sich zudem Angehörige der Gefangenen versammelt, was die Situation zusätzlich angespannt habe.

Die Polizei habe das Feuer eröffnet, sagte der Beamte. Sechs der Verletzten seien Gefängnisaufseher. In der Nacht zu Montag sei die Situation wieder unter Kontrolle gebracht worden.

Mehr als 1100 Gefangene mit Corona infiziert
»Wir können es nicht mit Sicherheit sagen, aber die meisten Todesfälle und Verletzungen scheinen auf Schüsse zurückzuführen zu sein«, sagte Ajith Rohana, ein hochrangiger Polizeibeamter. Viele Verletzte befänden sich in »kritischem Zustand«, sagte Shelton Perera, Direktor des Ragama-Krankenhauses, in dem Insassen des Gefängnisses behandelt werden.

Kürzlich gab es auch in anderen – gewöhnlich überbelegten – Gefängnissen auf Sri Lanka Proteste, bei denen Insassen mehr Schutz vor Corona-Infektionen forderten. Nach offiziellen Angaben sind in dem Land zurzeit mehr als 1100 Gefangene mit Corona infiziert.

spiegel


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