Die Erfüllung eines Kindheitstraums lässt sich ein 37-jähriger US-Milliardär einiges kosten. Jared Isaacman hat beim privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX einen Raumflug gebucht – und will die restlichen drei Plätze nach eigenen Angaben für den guten Zweck vergeben. Die »Inspiration4« betitelte Mission solle noch in diesem Jahr starten, teilte SpaceX am Montag mit.
In der Vergangenheit hatte die Firma selbst gesetzte Fristen allerdings wiederholt nicht eingehalten. Es wäre die erste Mission, bei der keiner der Teilnehmer ein bei einer Raumfahrtbehörde angestellter Profi-Astronaut ist.
Einen Sitz auf dem Raumflug an Bord des »Crew Dragon« hat der Milliardär der sein Geld mit der Zahlungsabwicklungsfirma Shift4 Payments gemacht hat, für sich selbst reserviert. Die drei anderen will er über verschiedene Auswahlverfahren vergeben und dabei Geld für das Kinderkrankenhaus St. Jude in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee sammeln. »Ich bin Weltraum-Fan seit dem Kindergarten«, wurde Isaacman zitiert. Wieviel Geld er für den drei- oder viertägigen Raumflug zahlt, wollte er nicht sagen.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass frühestens im kommenden Jahr vier Männer aus den USA, Kanada und Israel als Weltraumtouristen zur Internationalen Raumstation ISS fliegen sollen. Der US-Unternehmer Larry Connor, der israelische Geschäftsmann und Pilot Eytan Stibbe und der kanadische Investor Mark Pathy wurden für die »Ax-1« betitelte Mission ausgewählt, die das Unternehmen Axiom Space gemeinsam mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa und SpaceX organisiert. Kommandant der Mission soll der frühere Nasa-Astronaut Michael Lopez-Alegria werden. Medienberichten zufolge kostet das Ticket für diese Mission rund 55 Millionen Dollar (etwa 45 Millionen Euro).
Die »Crew Dragon« startete an der Spitze einer »Falcon 9«-Rakete, deren erste Stufe nach einigen Minuten wie geplant zur Erde zurückkehrte und auf einer schwimmenden Plattform landete – ein großer Erfolg für SpaceX. Die Kapsel dockte nach mehr als 27 Stunden Flug an der Internationalen Raumstation ISS an.
Es war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten – und das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. SpaceX hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert.
spiegel
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