Demnach gab es im vergangenen Jahr 979 Hedgefonds-Schließungen und damit so viele wie seit 2009 nicht mehr. 2014 machten 864 Fonds dicht. Grund für die schlechten Geschäfte sind die Turbulenzen an den Finanzmärkten. Die hohen Risiken schreckten Anleger ab. Zudem seien Investoren unzufrieden mit den geringen Ausschüttungen, zitiert die "FT" einen Branchenexperten.
Entsprechend ging auch die Zahl der Neugründungen bei den Hedgefonds zurück. Im vierten Quartal 2015 wurden lediglich 183 Fonds eröffnet, im Vorquartal waren es noch 269.
Wie schlecht es in der Branche läuft, zeigen auch prominente Beispiele. So kündigte der Gründer des US-Hedgefonds Bluecrest, Michael Platt, im Dezember an, seinen bis dahin acht Milliarden Dollar schweren Fonds deutlich zurückzufahren. Er werde den externen Investoren ihr Geld auszahlen und sich darauf konzentrieren, Vermögen für sich, seine Partner und Angestellten anzulegen, sagte Platt damals. Bei Bluecrest sollen die Einlagen von externen Investoren sieben Milliarden Dollar ausgemacht haben.
Der in London ansässige Fonds Lucidus Capital Partners kündigte im Dezember an, man werde das Geschäft komplett dichtmachen und 900 Millionen Euro an Anleger zurückzahlen.
Zurückhaltende Anleger
Wie schwer es für Hedgefonds geworden ist, an frisches Geld zu kommen, zeigen laut "FT" neue Daten. Demnach sammelten im vergangenen Jahr die - gemessen an den Einlagen - größten 20 Prozent der Branche 80 Prozent des frischen Geldes von Investoren ein.
Normalerweise sei der Februar für die Branche ein lukrativer Monat, um frisches Geld einzutreiben, schreibt die "FT". Im vergangenen Monat seien aber nur drei Milliarden Dollar zusammengekommen. Im Vorjahresmonat seien es noch 18,6 Milliarden Dollar gewesen.
Grund für die Zurückhaltung der Anleger dürfte gewesen sein, dass die Hedgefonds-Branche im Januar so wenig ausschütten konnte, wie zuletzt im Januar des Finanzkrisenjahres 2009.
Die Flaute bei den Hedgefonds und die Turbulenzen auf den Finanzmärkten schlagen sich bereits in der Welt der Reichen nieder. Etwa in den Hamptons, dem Erholungsmekka der Wall-Street-Absahner nahe New York. Dort, so melden Immobilienexperten, seien die Preise für Luxushäuser rückläufig. So ging der Durchschnittspreis für die teuersten Immobilien innerhalb eines Jahres um 20 Prozent auf 35,5 Millionen Dollar zurück.
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