Warum gesunde Menschen besser keine glutenfreie Kost essen sollten - VIDEO

  08 Oktober 2015    Gelesen: 1111
Warum gesunde Menschen besser keine glutenfreie Kost essen sollten - VIDEO
Das Sortiment an glutenfreien Produkten immer größer und die Absatzzahlen steigen. Dabei ist weniger als ein Prozent der Bevölkerung wirklich auf die Produkte angewiesen.

Viele gesunde Menschen konsumieren die glutenfreien Nahrungsmittel also umsonst.

Nur von der Autoimmunerkrankung Zöliakie betroffene Menschen müssen eine streng glutenfreie Diät halten.
Für gesunde Menschen hat der Konsum der teuren Spezialprodukte keinen Nutzen.

Glutenfrei-Produkte wie Fertig-Weißbrot oder Lasagne sind stark verarbeitete Lebensmittel, von denen Ernährungsexperten ohnehin abraten.
Das Siegel mit der durchgestrichenen Weizenähre ziert immer mehr Lebensmittel-Verpackungen. Und viele Menschen greifen zu. Dabei ist eine glutenfreie Ernährung für Gesunde überhaupt nicht erforderlich. Schädlich ist sie zwar nicht, gesund jedoch nur für Zöliakie-Betroffene. Daher können Sie als Nicht-Betroffener auf die Spezialprodukte verzichten. Die Gründe sind einfach:

Eine glutenfreie Ernährung ist kostspielig: Die Preise sind teilweise doppelt so hoch wie die von Markenprodukten. Schuld ist zum Beispiel die teure Einfuhr von den überwiegend im Ausland angebauten Getreidesorten wie Reis. Aber auch komplizierte Herstellungsverfahren stecken hinter den hohen Preisen: So wird etwa aus normalem Bier Gluten herausgefiltert, um das Diätprodukt zu erhalten. Außerdem kostet die Säuberung von Produktionsanlagen, die auch konventionelle Produkte herstellen, die Firmen viel Geld.
Auch wenn Stars wie Gwyneth Paltrow anderes behaupten: Eine glutenfreie Diät führt keinesfalls zu einer Gewichtsabnahme. Die Spezialprodukte enthalten nicht weniger Kalorien, dafür aber oft weniger Ballaststoffe, die lange sättigen. Hinzu kommt, dass glutenfreies Fertig-Weißbrot oder Lasagne stark verarbeitete Lebensmittel sind, von denen viele Ernährungsexperten ohnehin abraten.

Manche Hersteller beschildern ihre Produkte als „glutenfrei“, obwohl diese das Kleberweiß von Natur aus gar nicht enthalten. Ob Apfelsaftschorle, Wasser oder Käse – der Zusatz „glutenfrei“ soll dafür sorgen, dass wir das Produkt als „gesünder“ ansehen. Fallen Sie nicht auf diesen Marketing-Trick herein! Gluten ist nur in Getreidesorten wie Weizen, Dinkel oder Roggen enthalten.

Trägt eine Lebensmittel-Verpackung das Siegel mit der durchgestrichenen Ähre, können Verbraucher davon ausgehen, dass das markierte Produkt den gesetzlichen Grenzwert von 20 Milligramm Gluten pro Kilogramm nicht überschreitet. So viel – oder wenig – von dem Klebereiweiß vertragen beispielsweise Zöliakiebetroffene, die krankheitsbedingt ihr Leben lang eine glutenfreie Diät führen müssen. Weniger als ein Prozent der deutschen Bevölkerung sind von dieser Autoimmunkrankheit betroffen. Auch Menschen mit Glutensensitivität greifen auf die glutenfreien Produkte zurück, dieses Krankheitsbild sehen Mediziner jedoch kontrovers.

Denn Berechnungen vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) verweisen darauf, dass nicht nur auf glutenfreie Ernährung angewiesene Menschen die ehemaligen Nischenprodukte konsumieren: Die Zahl der im Einzelhandel neu platzierten Glutenfrei-Produkte hat sich von 2010 bis 2014 weltweit fast verdoppelt. Laut einer Sprecherin stieg der Absatz in Alnatura-Märkten 2014 um 40 Prozent.

Wer wirklich auf seine Ernährung achten will, muss dem Glutenfrei-Trend also nicht folgen. Experten raten zu einfacheren Ernährungsregeln: Ersetzen Sie Weißmehlprodukte durch Vollkorn und versuchen sie, auf stark verarbeitete Lebensmittel zu verzichten.


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