Mehrheit der Deutschen für Bundeswehr-Einsatz in Friedenstruppe in Ukraine

  18 Februar 2025    Gelesen: 247
  Mehrheit der Deutschen für Bundeswehr-Einsatz in Friedenstruppe in Ukraine

Um die Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine ist eine kontroverse Debatte entbrannt. Großbritannien und Schweden sind dafür, der Bundeskanzler dagegen. Die Mehrheit der Deutschen spricht sich einer Umfrage zufolge dafür aus. Aber auch innerhalb der Bevölkerung zeigt sich ein Zwiespalt.

Eine knappe Mehrheit der Deutschen ist dafür, dass sich die Bundeswehr an einer möglichen Friedenstruppe zur Überwachung eines Waffenstillstands in der Ukraine beteiligt. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des "Stern" sprechen sich 49 Prozent für einen solchen Einsatz aus, 44 Prozent sind dagegen und 7 Prozent äußern sich nicht.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte von den Europäern die Aufstellung einer Friedenstruppe gefordert, der britische Premier Keir Starmer bereits seine Bereitschaft dazu erklärt. Auch Schweden schließt die Entsendung von Soldaten in die Ukraine nicht aus, um sich dort nach Beendigung des Krieges an einer Friedenstruppe zu beteiligen.

Die deutsche Bundesregierung reagierte hingegen zurückhaltend. Kanzler Olaf Scholz weist die Diskussion über eine europäische Friedenstruppe als "völlig verfrüht" zurück. Es sei eine "unpassende Debatte zur falschen Zeit und über das falsche Thema", sagte Scholz nach dem Ukraine-Gipfel in Paris.

Die Frage einer Truppenentsendung spaltet allerdings die Nation: Während in Westdeutschland 52 Prozent eine deutsche Beteiligung begrüßen würden, sind in Ostdeutschland 65 Prozent der Bürger dagegen. In dieses Bild passt, dass die Anhänger von AfD und Bündnis Sahra Wagenknecht die Idee mit sehr großer Mehrheit ablehnen: die Wähler der AfD zu 83 Prozent, die des BSW zu 89 Prozent.

Aber auch die FDP-Anhänger sind mit knapper Mehrheit dagegen (50 zu 47 Prozent). Überwiegend für einen Friedenseinsatz sind die Wähler von Grünen (77 Prozent), CDU/CSU (59 Prozent), SPD (54 Prozent) und auch der Linken (52 Prozent).

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 13. und 14. Februar telefonisch erhoben. Datenbasis: 1009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.

Die genaue Formulierung der Frage lautete: "Es besteht die Möglichkeit, dass es in der nächsten Zeit zu Verhandlungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine kommt. Die neue amerikanische Regierung hat bereits erklärt, dass die USA keine Truppen zur Überwachung oder Sicherung eines Waffenstillstands in die Ukraine entsenden würden und das dann eine Aufgabe der Europäer wäre. Für den Fall, dass es zu einem Abkommen über ein Ende des Krieges in der Ukraine kommt: Sollte Deutschland sich dann mit eigenen Soldaten an einer europäischen Friedenstruppe in der Ukraine beteiligen, oder sollte Deutschland das nicht tun?"

Quelle: ntv.de, gut


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